Mittelrhein Mitte 15. Jahrhundert
Pietà aus dem Besitz des Prinzen Johann Georg von Sachsen
Holz, dreiviertelrund und teilweise freiplastisch geschnitzt, auf der Rückseite nur geringfügig abgeflacht und tief ausgehöhlt. Große Reste einer älteren farbigen Fassung, die zum Teil auf dem Holz aufgelegten kleinen Leinwandflächen aufgetragen ist. Die auf Vorder- und deutliche Unteransicht gestaltete sehr qualitätvoll gearbeitete Skulptur zeigt die sitzende Muttergottes, die den Leichnam ihres toten Sohnes auf ihrem Schoß hält. Dabei umfasst sie sein linkes Handgelenk, mit ihrer rechten Hand hingegen führt sie in einem trauernden Gestus den Zipfel ihres Schleiers zu ihrem Gesicht. Die starke Expressivität des Andachtsbildes zeigt sich besonders in der Gestaltung der Christusfigur, dessen zusammengesunkene Gestalt mit ihrem leblos herabhängendem Arm durch die Wendung des Gesichtes und des hochgewölbten Brustkorbs dem Betrachter zugewandt ist.
Bestoßungen mit nur geringfügigen Verlusten besonders an den Säumen und der Plinthe. 71 x 46 x 28 cm.
Zertifikat
Paul Hübner, Freiburg 7.3.1951.
Provenienz
1925 erworben von Prinz Johann Georg von Sachsen (1869-1938) für seine Sammlung in Schloß Umkirch bei Freiburg. - Aus dessen direktem Nachlass vermittelt über den Freiburger Kunsthandel 1951 erworben für eine deutsche Privatsammlung, danach in Erbfolge. - Europäische Privatsammlung.