André Giroux - Gehöft bei Barbizon - image-1

Lot 18 Dα

André Giroux - Gehöft bei Barbizon

Auktion 862 - Übersicht Köln
30.10.2004, 00:00 - Photographie & Photoarbeiten
Schätzpreis: 3.000 €
Ergebnis: 11.067 € (inkl. Aufgeld)

André Giroux

Gehöft bei Barbizon
Um 1855

Salt paper print. 26,4 x 32,6 cm, Karton 29,7 x 36,6 cm. Auf Karton aufgez. - leicht stockfleckig, Karton verschmutzt.

André Giroux, Sohn des Herstellers der originalen Daguerre-Ausrüstungen Alphonse Giroux, war Landschaftsmaler. 1825 bis 1830 lebte er in Rom und malte gemeinsam mit Camille Corot und Léon Fleury italienische Landschaften und Genrebilder. Seine Photographien - Landschaftsaufnahmen vom Papier- oder Kollodium-Glas-Negativ von nahezu ununterscheidbarer Abzugsqualität - zeichnen sich durch eine besondere Praxis aus: Giroux bearbeitete unabhängig von der photographischen Technik, derer er sich bediente, seine Negative mit Tinte, um atmosphärische Effekte zu erzielen oder kratzte direkt in die Collodium-Emulsion des Glasnegatives, ähnlich der Experimente mit dem Verfahren des cliché-verre, mit dem die Maler von Barbizon, besonders Corot, experimentierten.
Ein weiterer Abzug des hier angebotenen Motives befindet sich im Kölner Museum Ludwig, Photographische Sammlung, ehemalige Sammlung Robert Lebeck.

Literaturhinweise

Jutta Reinke/ Wolfgang Stemmer (Hg.), Pioniere der Kamera. Das erste Jahrhundert der Fotografie, 1840-1900. Die Sammlung Robert Lebeck, Bremen 1987, Abb. S.167.
Ulrich Pohlmann/ Johann Georg Prinz von Hohenzollern (Hg.), Eine neue Kunst? Eine andere Natur? Fotografie und Malerei im 19. Jahrhundert, Ausstellungskatalog München, Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, Münschen 2004, Abb. S. 151, Katalog S. 343.
André Jammes/ Eugenia Parry Janis, The Art of French Calotype. With a critical Dictionary of Photographers, 1845-1870, Princeton 1983, S.183-185.