Jacob Philipp Hackert - DIE WASSERMÜHLE BEI IVRY. - image-1

Lot 1056 Rα

Jacob Philipp Hackert - DIE WASSERMÜHLE BEI IVRY.

Auktion 880 - Übersicht Köln
18.11.2005, 10:30 - Alte Kunst
Schätzpreis: 18.000 €
Ergebnis: 17.850 € (inkl. Aufgeld)

Signiert und datiert unten rechts: Jacq:Ph:Hackert f: à Yvré 1767.
Gouache auf Papier (unter Glas gerahmt). H 20,3; B 27,9 cm.

1776 hielt sich Hackert mehrere Monate lang als Gast des aus dem Hause Grimaldi stammenden Bischofs von Le Mans auf dessen Landsitz in Ivry an der Eure auf. Von dort aus unternahm er eine Reise in die Normandie. Goethe schrieb über den Aufenthalt Hackerts in Ivry: "Er gewann unter anderem den Beifall und die Gunst des Bischofs von Le Mans aus der Familie des Fürsten von Monaco Grimaldi. Dieser ließ ihn auf mehrere Monate nach dem Landsitz Ivry kommen, um die schönsten Aussichten nach der Natur für ihn zu zeichnen und zu malen, welche Arbeit ihm sehr gut bezahlt wurde..." (zit. nach W. Krönig und R. Wegner, Jakob Philipp Hackert, Der Landschaftsmaler der Goethezeit, Wien 1994, S. 123).
C. Nordhoff schreibt zu der "Wassermühle in Ivry": "Obwohl das Städtchen die Reste eines mittelalterlichen Schlosses aufzuweisen hat, zog der Maler als Bildgegenstand eine einfache Wassermühle an der Eure vor.... Die Thematik der Wassermühle ist von Zeichnungen bekannt, doch überrascht die Übertragung des Motivs in die Gouache, das Medium, in dem Hackert sonst seine stereotypen Flusslandschaften mit Ruinen oder malerischen Hütten gestaltete.... Die Ortsangabe verhindert jeden Eindruck der Verallgemeinerung der Landschaft, der die Gouachen der Pariser Jahre in der Regel kennzeichnet. Offenbar hatte Hackert inzwischen eine Stellung erreicht, die es ihm erlaubte, auch in Gemälden seine eigenen künstlerischen Interessen zum Ausdruck zu bringen. Diese aber waren von Anfang an auf das Landschaftsportrait, und nicht auf die stilisierte Ideallandschaft gerichtet..." (Nordhoff/Reimer, op. cit., S. 11).
In der Slg. Heygate Lambert befand sich bis 1926 ein Pendant zu unserem Bild, darstellend eine andere Wassermühle an der Eure.

Provenienz

Slg. Heygate Lambert; Auktion Sotheby's, London, 21.04.1926, Lot 51.

Literaturhinweise

C. Nordhoff und H. Reimer, Jakob Philipp Hackert 1737-1807, Verzeichnis seiner Werke, Berlin 1994, Bd. II, S. 11, WVZ-Nr. 31.