Justus Juncker - FRÜCHTESTILLLEBEN. - image-1

Lot 1094 Dα

Justus Juncker - FRÜCHTESTILLLEBEN.

Auktion 920 - Übersicht Köln
17.05.2008, 00:00 - Alte Kunst
Schätzpreis: 10.000 € - 12.000 €
Ergebnis: 15.600 € (inkl. Aufgeld)

Signiert und datiert unten links: Juncker fecit 1760.
Öl auf Leinwand. 39,8 x 51,5 cm.

Der hauptsächlich in Frankfurt am Main tätige Justus Juncker begann zunächst als Genremaler, spezialisierte sich später jedoch auf Stillleben, wobei er vor allem von niederländischen Künstlern wie Jan Davidsz. de Heem beeinflusst wurde. Juncker fand seine Auftraggeber hauptsächlich im Kreis des regionalen Adels und des Frankfurter Bürgertums. Unter diesen befand sich auch Goethes Vater, und so findet Juncker in Goethes "Dichtung und Wahrheit" mehrmals Erwähnung. Im vierten Buch etwa schildert Goethe ein Aufeinandertreffen mit dem Künstler, der im elterlichen Haus verkehrte: "Ein solches köstliches Brett ward dem Maler Juncker anvertraut, der einen verzierten Blumentopf mit den bedeutendsten Blumen nach der Natur in seiner künstlichen und zierlichen Weise darauf darstellen sollte. Es war gerade im Frühling, und ich versäumte nicht, ihm wöchentlich einige Mal die schönsten Blumen zu bringen, die mir unter die Hand kamen; welche er denn auch sogleich einschaltete und das Ganze nach und nach aus diesen Elementen auf das treulichste und fleißigste zusammenbildete. Gelegentlich hatte ich auch wohl einmal eine Maus gefangen, die ich ihm brachte, und die er als ein gar so zierliches Tier nachzubilden Lust hatte, auch sie wirklich aufs genauste vorstellte, wie sie am Fuß des Blumentopfes eine Kornähre benascht. Mehr dergleichen unschuldige Naturgegenstände, als Schmetterlinge und Käfer, wurden herbeigeschafft und dargestellt, so dass zuletzt, was Nachahmung und Ausführung betraf, ein höchst schätzbares Bild beisammen war." (Johann Wolfgang von Goethe, Dichtung und Wahrheit, 1. Teil, 4. Buch)