Lot 1171 Rα

Rundplastische, jedoch auf eine vordere Hauptansicht gestaltete Darstellung eines seitlich gelagerten bärtigen alten Mannes mit einem verschlungenen Tuch um seinen Kopf, dessen Nacktheit nur durch ein weiteres Tuch im Schambereich bedeckt wird. Sein linkes Bein zurückgenommen und sich aufstützend auf seine rechte Hand, hält er den Kopf und seinen linken Arm mit einer greifenden Geste erhoben. Da die Unterseite geringfügig abgeflacht gearbeitet ist, könnte die Bronze ehemals auf der Kante eines wohl eckigen Sockels gesessen und als wohl allegorische Figur einen Teil einer größeren Gruppe gebildet haben. Die Zuschreibung an Jacopo Sansovino geht auf ehemalige mündliche Auskünfte von Ulrich Middeldorf, Florenz, zurück. Der gebürtige Florentiner Bildhauer und Architekt Jacopo Sansovino trat um 1502 in die Werkstatt Andrea Sansovinos ein. Nach bedeutenden Aufträgen in Florenz und Rom stieg er nach 1527 in Venedig zu einem der zeitgenössich bedeutendsten Künstler auf, der auch im Bereich der Bronzekunst eine fruchtbare Tätigkeit entwickelte.