Die Verehrung des Amitayus sollte langes Leben und die Wiedergeburt in das Paradies gewährleisten. Er war in der Qing-Zeit der beliebteste Buddha der dem tibetischen Buddhismus anhängenden kaiserlichen Familie. Immer wieder wurden vom Kaiser ganze Gruppen buddhistischer Figuren anlässlich von Geburts- oder Gedenktagen in seiner Familie als Geschenk an die Betreffenden oder Tempel übergeben. Im Inneren der vorliegenden Figur befand sich das Papieretikett der Sammlung von Georg Hartmann (1870–1954), der die Figur bereits vor 1920 besessen hat. Ein hartnäckiges Bietgefecht trieb die Figur bis auf den Spitzenpreis von 784.000 (Lot 94).
Vorsichtig als in der Art Qi Baishis (1864 – 1957) katalogisiert, waren mehrere Bieter davon überzeugt, dass hier eine Arbeit des Künstlers selbst vorläge. Die in Tusche und Farben auf Papier gemalten Paradiesschnäpper und Päonien waren hart und lange umkämpft – bis ein Bieter mit 496.000 die lange unnachgiebige Konkurrenz besiegte: Damit wurde der bisherige Rekord für Qi Baishi in Deutschland eingestellt. Die 103 x 34,5 cm messende Arbeit kam aus einer Berliner Sammlung mit chinesischer Malerei, die Lempertz in den letzten Jahren bereits mit großem Erfolg versteigert hatte (Lot 70, 12/15.000).
Steil war auch der Anstieg für eine flache Schale im Ming-Stil mit anhua-Ritzdekor aus der Ming-Zeit oder später. Das Porzellan mit einem Durchmesser von 34 cm wurde von 15/25.000 bis auf 72.000 gesteigert (Lot 195, 15/25.000). Eine 50 cm große feuervergoldete Bronze des Drachenmädchens Longnü aus dem 17./18. Jh. kam aus einer französischen Privatsammlung und ging nun für 49.600 an chinesischen Handel (Lot 97, 40/50.000). In einer Malerei von Wang Xuetao (1903 – 1982) schweben Libellen über Lotos, unter dem sich ein Frosch befindet. Nun geht sie nach für 24.800 nach China (Lot 72, 8/10.000). 34.700 brachte ein großer chinesischer Schrank aus Holz und Lack, 2. Hälfte 16. Jh., aus der Sammlung von Helmersen (Lot 243, 30/40.000). Aus einer alten österreichischen Privatsammlung stammte u.a. die Rüstung (gingjia) eines militärischen Hofbeamten aus dem späten 19. Jh. – für 24.800 wandert sie nun ebenfalls nach China (Lot 182, 20.000).
Korea
Ergänzend zu den chinesischen Kunstwerken wurden auch Objekte aus Korea angeboten. Einim 18./19. Jh. entstandenes Gemälde eines anonymen Malers aus der Joseon-Zeit (1392–1910) war heftig umworben und stieg durch das siegreiche koreanische Gebot von 8/10.000 bis auf 34.700 (Lot 64). Auf 31.000 sprang ein weißglasierter Tontopf wohl des 18. Jh. aus einer deutschen Sammlung; er geht nun nach Amerika (Lot 197, 8/10.000).
Japan
Highlight der Offerte wurde ein 120 x 221,5 cm messendes Schriftzeichenbild („shoku“, i.e. zugehörig, verbunden) vonInoue Yûichi aus dem Jahr 1976. Die stark umworbene Tusche-arbeit wurde von 10/12.000 bis auf 59.500 hochgetrieben (Lot 891).
Ein Höhepunkt der Holzschnitt-Offerte kam aus der ehemaligen Sammlung Fedor Siebeth. Der Holzschnitt „Ôhashi Atake Yûdachi” aus der Serie ’100 Ansichten von Edo‘ (Meisho Edo Hyakkei) von Utagawa Hiroshige (1797–1858) ging für 18.600 in eine japanische Sammlung (Lot 739, 15/20.000). Erfolg auch für einen Holzschnitt mit Kurtisanendarstellung von Isoda Koryûsai, der von2.2/2.500 bis auf 12.400 sprang (Lot 663).
Eine aus dem 17./18. Jh. stammende Holzfigur des Amida Nyorai mit teilweise vergoldeter Lackfassung, die sich einst in der Captain Jack Simpson-Sammlung befand, wurde für 32.200 übernommen (Lot 892, 20/30.000). Große Steigerung auch für eine im 18./19. Jh. entstandene Sômen (Gesichtsmasken) aus einer alten österreichischen Privatsammlung, die weit über die Taxe bis auf 22.300 gehoben wurde (Lot 1155, je 6/8.000). Eine erhebliche Steigerung erfuhr auch ein auf 700/800 geschätztes Weihrauchdöschen (kôgo) aus dem frühen 20. Jh., das ebenfalls auf 22.300 sprang (Lot 1138).