Fulminanter Erfolg für eine Commessoplatte

Ganz fulminant war der Erfolg für eine bedeutende frühe Commessoplatte mit der Ansicht von Florenz, die dem Florentiner Steinschneider Cosimo Castrucci zugeschrieben wird, der 1592 an den Prager Hof berufen wurde. Die ausgesprochen prachtvolle und überaus fein gearbeitete Platte war von allein neun internationalen Telefonen umlagert, die sich einen heftigen Bietkampf lieferten. Eine fürstliche Sammlung konnte erst mit der Bewilligung von € 288.000 den Sieg davontragen (Lot 1171, € 30/40.000).

Seltene Gläser waren sehr gesucht: Eine den Niederlanden zugeschriebene, 24 cm große Flasche mit gerissenem Dekor aus der zweiten Hälfte des 17. Jh. schoss von € 4/.6.000 bis auf € 45.000 (Lot 801) und ein Becher à la façon de Venise aus Venedig oder Nordböhmen vom 16. / Anfang 17. Jh. sprang von € 3 /4.000 bis auf € 31.000 (Lot 805). Ein Paar äußerst seltener Meißener-Dromedare führte mit € 25.000 die Porzellan-Parade an (Lot 834, € 20/30.000). Bei den Fayencen kamen zwei Sammlungen zum Aufruf, darunter eine sehr umworbene westfälische Privatsammlung mit beeindruckenden Schaugerichten: So sprang etwa ein Kohlkopf aus Strasbourg mit € 24.000 auf mehr als das Doppelte der Taxe (Lot 907, € 8/12.000). Sehr erfolgreich war auch der von Wolfgang Rössler dekorierte hochbedeutende Birnkrug, der bis auf € 32.500 kletterte (Lot 945, € 10/15.000).

Beim Modernen Kunstgewerbeglänzte mit € 50.000 ein um 1925 entstandener kleiner, eleganter Barschrank von Jacques-Émile Ruhlmann (Lot 352, € 40.000)

SILBER

Die umfangreiche Silberofferte hat qualitätvolle Zeugnisse der Silberschmiedekunst aus fünf Jahrhunderten geboten. An der Spitze stand unangefochten eine Riege bedeutender Pokale der Renaissance und des Barock aus verschiedenen europäischen Sammlungen, darunter solche mit bemerkenswerter Provenienz – wie der frühe, in Nürnberg von Hans Winckler 1592 – 1594 gearbeitete  Birnpokal   der  Nürnberger   Patrizierfamilie   Imhoff   für  €   40.000  (Lot   982, € 20/24.000) oder mit € 60.000 ein Pokal der Löffelholz von Kolberg (Nürnberg, Hans Emmerling, 1630–1634, Lot 983, € 25/28.000). Ein sehr großer Augsburger Akeleipokal erreichte  mit  €  65.000  das  höchste  Resultat  der  Pokale  (Lot  1000,  €  18/24.000).  Ein bedeutender, von Heinrich Straub um 1609 – 1629 gearbeiteter Nürnberger Akeleipokal wurde bis auf € 58.000 gesteigert (Lot 984, € 28/30.000).

SCHMUCK

Die Schmuck-Auktion war wie stets umfangreich und mit einer qualitätsvollen und interessanten Offerte bestückt – und sehr erfolgreich.

Highlight des Historischen Schmucks war mit € 37.500 die Parure „à la Greque“ in geprägter Prunkschatulle aus dem 19. Jh. (Lot 49, € 30.000). Unter den nahezu vollständig abgesetzten Arbeiten der Kölner Werkschulen waren Schmuckstücke von Elisabeth Treskow, deren Arbeiten häufig weit über ihre Taxen stiegen sehr gesucht. Ein Topstück dieser Sektion war mit

42.500 Euro ein massiver, strukturierter Goldreif, gefasst mit 16 antiken Gemmen von hoher Qualität, von Fritz Deutsch 1960er/70er Jahre aus der Sammlung des Archäologen Dr. Horst- Ulbo-Bauer (Lot 153, € 15/20.000).

Die Abteilung Moderner Schmuck hat hochkarätigen Steinschmuck geboten. Besonders gesucht waren Solitärringe mit Diamanten. Top-Stück einer kleinen, feinen Sammlung von Arbeiten der traditionsreichen Münchener Goldschmiede Hemmerle war ein sportlicher Bandring mit formgeschliffenen Mondsteinen und einem Diamant im Übergangsschliff von ca. 9,70 ct, der erst mit € 100.000 nach einem hartnäckigen Bietwettkampf übernommen werden konnte (Lot 224, € 60/80.000).


Für Rückfragen stehe ich Ihnen unter 0221/92 57 29–30 gerne zur Verfügung.

Edgar Abs
Presse – und Öffentlichkeitsarbeit Köln, 16. Nov. 2020