Dirck van Baburen

Dirck van Baburen - Schüler von Paulus Moreelse, Reise nach Italien

Dirck van Baburen wurde wahrscheinlich im Jahr 1595 in Wijk bij Duurstede geboren, aber seine Familie zog schon bald nach Utrecht. Seine Eltern waren Jasper van Baburen und Margareta van Doyenburch; der Vater stand in Diensten der Vicomtesse von Utrecht und verfügte über genügend finanzielle Mittel, um seinem Sohn eine exquisite Ausbildung zu ermöglichen: Spätestens für das Jahr 1611 ist Dirck van Baburen als ein Schüler des berühmten Utrechter Meisters Paulus Moreelse bezeugt. Dies war wohl das letzte Jahr seiner Lehre, denn bereits wenige Monate später unternahm Dirck van Baburen 1612 eine Reise nach Italien, besuchte Parma und Rom und arbeitete dort mit seinem aus Rotterdam stammenden Freund und Malerkollegen David de Haen in der Capella della Pietà in der Kirche von San Pietro in Montorio. In dieser Zeit entstand eines seiner berühmtesten und bedeutendsten Werke, Die Grablegung Christi.

Caravaggio als großes Vorbild, Begründer einer neuen Malschule

Während seines mehrjährigen Aufenthaltes in Rom kam Dirck van Baburen ausführlich mit dem Werk Caravaggios in Berührung, das sein eigenes Schaffen maßgeblich prägte. Die tiefe Bewunderung für den italienischen Meister teilte Dirck van Baburen mit seinen Kollegen Hendrick Terbrugghen und Gerard van Honthorst. Gemeinsam begründeten sie eine neue Malschule, die berühmten Utrechter Caravaggisten, die ihrerseits wiederum großen Einfluss auf spätere große niederländische Maler wie Frans Hals, Rembrandt van Rijn und Johannes Vermeer ausübten. Kennzeichen des Caravaggio-Stils waren zuvorderst stark kontrastierende Schattierungen und ein ausgeprägter Naturalismus. All diese Merkmale lassen sich auch in den Werken Dirck van Baburens entdecken. Dabei bediente sich der Künstler vor allem bei seinen alltäglichen Anschauungen, selbst seine zahlreichen religiösen und mythologischen Darstellungen versetzen das Geschehen häufig in ein zeitgenössisches Szenario, so erinnert die Schmiede, in der Vulkan den aufbegehrenden Prometheus fesselt, frappierend an eine Werkstatt des 17. Jahrhunderts.

Rückkehr nach Utrecht, frühzeitiger Tod

Um das Jahr 1620 herum kehrte Dirck van Baburen nach Utrecht zurück. Mit seinem Freund Terbrugghen soll er sich hier ein Atelier und einen interessierten Schülerkreis geteilt haben – eindeutig belegt ist diese Annahme allerdings nicht. Nach kurzer, aber intensiver Wirkungszeit verstarb Dirck van Baburen auf dem Höhepunkt seines Ruhmes bereits am 21. Februar 1624. Sein Werk befindet sich großenteils in renommierten Museen wie dem Museum of Fine Arts in Boston oder der National Gallery in London. Nur selten gelangen Gemälde des Utrechter Meisters in eine Versteigerung, und es versteht sich von selbst, dass für ein Werk von Dirck van Baburen Preise in angemessener Höhe aufgerufen werden. Der Einfluss des jung gestorbenen Künstlers auf seine Zeitgenossen und Nachfolger war beträchtlich: Große Künstler wie Cornelis Boemaert, sein Lehrer Cryspin de Passe und Johann Friedrich Leonart kopierten die Bilder Dirck van Baburens und verbreiteten sie weiter.