Toshio Bando

Toshio Bando wurde am 16. Juli 1895 als Toshio Tamotsu Tokiwa Tokigawa Bando in Tokushima auf der Insel Shikoku in Japan geboren. Seine Eltern Bando Yasutaro und Nomura Saki führten ihre Abstammung auf die alten Samurai-Familien Japans zurück, was den Künstler zeitlebens mit großem Stolz erfüllte. Der frühe Verlust der Mutter, die starb, als Toshio Bando sieben Jahre alt war, prägte nicht nur die Kindheit des Künstlers, sondern auch sein späteres Schaffen, das diese Abwesenheit des Weiblichen vielfach zu kompensieren suchte. Der Vater unterstützte die künstlerische Leidenschaft des Sohnes sehr und konnte als leitender Angestellter einer Reederei in Osaka eine entsprechende Ausbildung finanzieren. 1913 nahm Toshio Bando in Tokio Unterricht bei Fujishima Takeji, der ihn mit Elementen der europäischen Moderne vertraut machte. 1918 konnte Bando in Tokio an seiner ersten Gruppenausstellung teilnehmen: Der Salon Bunten folgte dem Vorbild französischer Salons und wurde von 1907 bis 1918 unter der Aufsicht des japanischen Bildungsministeriums durchgeführt.

Toshio Bando gelangte im Juli 1922 nach Paris und fand seinen Weg in die Künstlerkreise des Montparnasse, wo er Freundschaft mit seinem Landsmann und Malerkollegen Tsuguharu Foujita schloss. Foujita lebte bereits seit einem Jahrzehnt in Paris, war mit der Künstlerin Fernande Barrey verheiratet und hatte sich als geschätztes Mitglied des Salon d'Automne etabliert. Er gab Bando wertvolle Hilfestellungen und machte ihn mit dem Kunsthändler Georges Chéron bekannt, der auch den italienischen Bildhauer, Zeichner und Maler Amedeo Modigliani vertrat. Zeitweise teilten sich die beiden Männer ein Atelier in der Rue Delambre 5. Durch Foujitas Vermittlung kam Bando auch mit Künstlern wie Man Ray und Kiki de Montparnasse in Kontakt; mit Letzterer verband ihn eine lange Brieffreundschaft. Seine eigenen künstlerischen Bemühungen wurden von Kritikern wie Gustave Kahn und André Warnod positiv aufgenommen. Nach dem Tod seines Vertrauten Chéron führte Toshio Bando ein zurückgezogenes Leben mit seiner Frau, einer jungen französischen Pianistin und der gemeinsamen Tochter Kimié, die 1944 geboren wurde und als Künstlerin ihrem Vater nacheiferte.

Toshio Bando bewahrte über seine gesamte künstlerische Laufbahn hinweg einen ähnlichen Stil, der sich durch große Eleganz und Ruhe auszeichnete. Sein Malstil verband die Qualitäten von Fauvismus und Kubismus mit einer zurückhaltenden Farbpalette. Die auf ihn einwirkenden Strömungen der Pariser Kunstszene verband er mit der Inspiration seiner japanischen Kultur, der er stets verbunden blieb. Seine weitgehend zurückgezogene und meditative Lebensweise spiegelte sich in seinen Bildern wider, die nahezu unbemerkt Eingang in viele Privatsammlungen und öffentliche Museen fanden. Als sich 1957 sein Gesundheitszustand verschlechterte, verzichtete Bando darauf, an Ausstellungen teilzunehmen. Am 25. Dezember 1972 stürzte er auf der Treppe in seinem Haus in der Rue Nicolo 13 und erholte sich nicht mehr.

Toshio Bando starb am 1. März 1973 in Vert (Yvelines).