Franz von Bayros - Biografie
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Franz von Bayros wurde am 28. Mai 1866 in Zagreb geboren. Seine Biografie ist ähnlich schillernd wie seine Kunst: Seine adelige Familie kam im Gefolge Karls VI. nach dessen Niederlage im Spanischen Erbfolgekrieg nach Österreich, nahezu alle männlichen Vorfahren dienten als Offiziere für das Haus Habsburg. Erst Otto von Bayros, der Vater Franz von Bayros', verließ das Militär zugunsten einer Karriere bei der österreichischen Bahn. Die damit verbunden häufigen Standortwechsel der Familie waren für den kleinen Franz eine Quelle der Inspiration, die sein früh erwachtes Kunstinteresse zu immer neuer Betätigung anregte. Bereits im Kindesalter bemühte er sich, die vielfältigen Eindrücke mit dem Zeichenstift festzuhalten. Insbesondere die Schönheit junger Frauen faszinierte Franz von Bayros früh; dieses Sujet sollte er auch während seiner späteren Künstlerlaufbahn mit großem Eifer weiterverfolgen. Als 17-Jähriger schloss Franz von Bayros die Realschule ab und bewarb sich mit Erfolg um Aufnahme an die Wiener Akademie. Seine Lehrer Eduard von Engerth, August Eisenmenger und Christian Griepenkerl konnten die Erwartungen des jungen Studenten jedoch nicht erfüllen, weshalb sich Bayros häufig in München aufhielt.
Einschneidend war der frühe Tod des Vaters, der beinahe dazu führte, dass Franz von Bayros 1888 die Malerei ganz aufgab. Schon 1890 verstärkte er aber seine Studien wieder, arbeitete erst mit Eugen Felix und dann mit Gottfried Seelos zusammen. In dieser Zeit fand er Eingang in die obere Gesellschaft und war alsbald dem Kreis um Johann Strauß zugehörig, mit dessen Stieftochter Alice er sich 1896 verheiratete. Die unglückliche Ehe wurde aber bereits nach einem Jahr wieder annulliert. Bayros zog nach München, wo er ein ideales Umfeld für Künstler fand, er studierte bei Adolf Hölzel und Heinrich Knirr, eine Zeit, die er im Nachklang als seine eigentliche künstlerische Geburt empfand – da war er bereits 31 Jahre alt. Bald gehörte er zu den Künstlerkreisen der Stadt um Hanns Floerke, Georg von Maassen und Thilo von Seebach. Franz von Bayros beschäftigte sich mit Naturalismus und Impressionismus und fand in dem regen literarischen Betrieb der Stadt ein ideales Betätigungsfeld als Buchillustrator. Seine erste große Ausstellung 1904 wurde ein großer Erfolg, das Sujet Erotik gewann in seinem Schaffen einen immer höheren Stellenwert. Mit dem Ruhm kam auch die Aufmerksamkeit der Zensurbehörden, die ihn im Rahmen eines aufsehenerregenden und kräftezehrenden Prozesses schließlich zwangen, München in Richtung Wien zu verlassen.
In Wien schaffte es Franz von Bayros trotz aller Mühen nicht, sich auf dem Kunstmarkt zu etablieren. Sein Entschluss, nach Rom überzusiedeln, wurde vom Ausbruch des Ersten Weltkriegs vereitelt. Zwar fand er neue Freunde und heiratete ein zweites Mal, die Zeit in Wien empfand er trotzdem als eine Art Verbannung. Die Niederlage des Deutschen Reiches stürzte den glühenden Patrioten Bayros in eine schwere Depression, die er erst Anfang der 1920er-Jahre überwand, um anlässlich des 600. Todestags seines Idols Dante dessen Göttliche Komödie mit einem umfangreichen Illustrationswerk zu würdigen. Diese Arbeit wurde künstlerisch ein großer Erfolg, brachte aber kaum Geld ein, weshalb sich Franz von Bayros zur Annahme zahlreicher Auftragsarbeiten genötigt sah, was ihm aufgrund seiner fortschreitenden Krankheit zunehmend schwerfiel.
Franz von Bayros starb am 2. April 1924 in Wien an den Folgen einer Gehirnblutung.
© Kunsthaus Lempertz
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