Cecil Beaton - Bei seinem Kindermädchen lernte Beaton das Fotografieren
Cecil Beaton wurde am 14. Januar 1904 in London geboren. Der Sohn eines vermögenden Holzhändlers musste sich zunächst auf Geheiß des Vaters an einer kaufmännischen Ausbildung versuchen, brach diese jedoch vorzeitig ab, um sich einer künstlerischen Laufbahn zuzuwenden. Seine musische Begabung war bereits während seiner Zeit auf der St. Cyprian's School in Eastburne erkannt worden, wo er sich vor allem durch sein Gesangstalent hervorgetan hatte. Zur Fotografie kam Cecil Beaton ausgerechnet durch sein Kindermädchen, das eine Kodak 3A besaß, eine Kamera, die als ideales Einsteigermodell galt. Beatons junge Fotografenkarriere war zunächst Familiensache: Das Kindermädchen brachte ihm das fotografische Handwerk bei, Mutter und Schwester mussten Modell sitzen. Wenn Cecil Beaton mit dem Ergebnis seiner Bemühungen zufrieden war, reichte er die Bilder bei Zeitschriften ein und schrieb unter einem Pseudonym wohlwollende Empfehlungsbriefe für sich selbst. Auf Wunsch des Vaters und gegen seine eigentlichen Interessen begann Beaton ein Studium in Cambridge, doch blieb er den Vorlesungen lieber fern, gründete stattdessen eine Theatergruppe und entwarf für deren Aufführungen aufwendige Kostüme.
Aufträge von Vogue, Harpar's Bazaar und der Königsfamilie
Cecil Beaton widmete sich auch als Student mit Eifer der Fotografie, und dank seiner an der Universität geknüpften Kontakte gelang es ihm, einen relativ unscharfen Schnappschuss des Schauspielers Dadie Rylands in seiner Verkleidung als »Herzogin von Malfi« in der Zeitschrift Vogue zu veröffentlichen. Die eher mindere Qualität dieses Frühwerks tat seiner späteren Reputation als Fotograf keinen Abbruch, ebenso wenig wie der Umstand, dass er die Universität 1925 ohne Abschluss verließ. Für kurze Zeit arbeitete Cecil Beaton im Betrieb der Eltern mit, störte sich aber zunehmend daran, dass für seine geliebte Fotografie nur noch die Wochenenden blieben. Also beschloss er, sich als Fotograf selbstständig zu machen. Der adelige Schriftsteller Osbert Sitwell übernahm die Schirmherrschaft für Beatons erste Ausstellung in der Londoner Cooling Gallery, die für einiges Aufsehen sorgte. In der Annahme, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten böte ihm bessere Aufstiegschancen, ging Beaton schließlich nach New York, wo er sich allmählich eine glänzende Reputation aufbaute. Seine Bilder für Vogue und Harpar's Bazaar brachten ihm auch in der Heimat so großen Ruhm, dass er ab 1937 als Hoffotograf der Königsfamilie fungierte.
Nach dem Krieg feierte Beaton Erfolge als Bühnenbildner
Cecil Beaton arbeitete während des Zweiten Weltkriegs als Fotograf für das britische Informationsministerium in Afrika und im Fernen Osten. Nach dem Krieg wandte er sich verstärkt anderen Disziplinen zu, entwarf mehrere gefeierte Bühnenbilder für Musicals und Hollywoodfilme, illustrierte Bücher und verfasste Tagebücher, in denen er sich so scharfzüngig über berühmte Persönlichkeiten aus seinem Umfeld äußerte, dass die Texte für ihre Veröffentlichung entschärft wurden. Für seine Kunst erhielt Cecil Beaton Preise und Auszeichnungen, darunter mehrmals den Tony Award für »Bestes Kostümdesign«, außerdem gewann er für seine Kostüm- und Szenenbildentwürfe dreimal den berühmten und begehrten Oscar; 1972 wurde er von Königin Elisabeth II. zum Ritter geschlagen.
Cecil Beaton starb am 18. Januar 1980 in Broad Chalke, England.
Cecil Beaton - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden: