Elmgreen & Dragset

Elmgreen & Dragset trafen sich am Theater

Elmgreen & Dragset sind die Künstler Michael Elmgreen, geboren 1961 in Kopenhagen, Dänemark, und Ingar Dragset, geboren 1969 in Trondheim, Norwegen. Beide trafen sich zum ersten Mal 1994 in Kopenhagen, als Michael Elmgreen seine selbst geschriebenen Gedichte aufführte und Ingar Dragset die Stadt besuchte, um Theater zu studieren. Bereits im Folgejahr 1995 begann ihre Zusammenarbeit und 1997 zogen beide gemeinsam nach Berlin, wo sie 2006 eine stillgelegte Wasserpumpstation aus dem Jahr 1924 erwarben und nach ihren Wünschen zu einem Atelier umgestalteten. Heute stehen Elmgreen & Dragset in dem Ruf, das schönste Studio in ganz Berlin zu besitzen und lassen sich von einem ganzen Mitarbeiter-Team bei der Verwirklichung ihrer Projekte unterstützen. Allerdings hat die Expansion Grenzen: Mehr als 10 bis 12 Personen möchten die Künstler nicht beschäftigen, um sich selbst einen gewissen kreativen Freiraum und die notwendige Flexibilität zu bewahren.

Transformation und Tarnung des White Cube

Elmgreen & Dragset zeichnen sich bei ihren künstlerischen Projekten vor allem durch die Infragestellung und Überwindung der üblichen Konventionen des Galerieraums aus. Die Künstler selbst sprechen gerne davon, den White Cube zu tarnen. Ihre architektonischen und skulpturalen Installationen lassen sich im Boden versenken, hängen von der Decke oder stehen ganz einfach auf dem Kopf. In der texanischen Wüste eröffneten Elmgreen & Dragset 2005 eine Prada-Boutiqe als Kunstprojekt unter dem Namen Prada Marfa, bis heute ihre bekannteste Aktion. Im Jahr zuvor hatten sie in New York die Bohen Foundation in eine U-Bahn-Station verwandelt. Im Jahr 2016 installierte das Künstler-Duo Van Gogh's Ear im New Yorker Rockefeller Center. Einige der Projekte fanden so großen Anklang, dass sie in dauerhafte Installationen umgewandelt wurden.

Überraschende Raumdeutung als intimer Akt

Elmgreen & Dragset legen großen Wert darauf, ihr Publikum trotz gleichbleibender ästhetischer Merkmale immer wieder zu überraschen. Sie selbst sehen sich nicht nur als Konzeptkünstler, sondern begreifen ihre Arbeit auch als einen Akt der Intimität. Die Ausstellungssituation wird dabei zu einem wichtigen Faktor bei jeder Kunstaktion. Für ihre raumgreifende Kunst erhielten Elmgreen & Dragset Preise und Auszeichnungen, darunter eine Nominierung für den Hugo Boss Prize im Jahr 2000, der Preis der Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof, 2009 der Kritkerprisen, d. i. der Kritikerpreis des Verbands der norwegischen Kritiker und 2021 der Robert-Jacobsen-Preis. Neben ihren Installationen entwickeln Elmgreen & Dragset auch performative Arbeiten, so ließen sie 2008 im Rahmen des Stücks Drama Queens im Londoner Old Vic Theatre ferngesteuerte Skulpturen auftreten, die unter anderem durch die Stimme von Kevin Spacey zum Leben erweckt wurden.

Elmgreen & Dragset leben und arbeiten in Berlin.