Carole A. Feuerman

Carole A. Feuerman, geboren 1945 in Hartford, Connecticut, schreckte ursprünglich zurück vor einer Karriere als bildende Künstlerin und schlug zunächst den weniger unsicher erscheinenden Weg einer Illustratorin ein. Sie besuchte die School of Visual Arts in New York, erhielt Aufträge der renommierten New York Times und gestaltete Albumcover für Alice Cooper und die Rolling Stones. In den 1970er Jahren experimentierte sie zunehmend mit anderen Medien und widmete sich verstärkt der Bildhauerei. 1975 schuf Carole A. Feuerman im Auftrag der humoristischen Zeitschrift National Lampoon die Skulptur Nose to the Grindstone, die schließlich das Titelbild der Ausgabe vom November 1975 zierte. Neben Duane Hanson und John De Andrea wurde sie in den späten 1970er Jahren zur treibenden Kraft hinter der Strömung der neu entstandenen hyperrealistischen Kunst. Sie ist nicht nur die einzige Frau, die im Stil des Hyperrealismus arbeitet, sondern auch dessen einzige Vertreterin, die ihre Werke im Freien präsentiert.

Carole A. Feuerman geht es bei ihren hyperrealistischen Meisterwerken nicht um eine bloße Nachahmung der Wirklichkeit. Ungeachtet ihrer Akribie im Umgang mit äußerlichen Details will sie vor allem aber auch das eigentlich Innerliche visuell erfahrbar machen. Dies zu betonen ist der Künstlerin wichtig, gerade weil sie häufig schöne Frauen in körperbetonten Posen zeigt. Dabei soll die künstlerische Arbeit den menschlichen Körper auf eine neue Ebene bringen. Hinter jeder der lebensechten Figuren steckt eine Menge Arbeit, wozu die Bearbeitung des Objekts in Wachs und Bronze gehört sowie das Auftragen mehrerer Schichten Grundierung und Farbe. Carol A. Feuerman geht von einem menschlichen Modell aus, von dessen Körper sie einen Abdruck nimmt, den sie dann mit eigener Hand verformt und an das Bild in ihrem Geist anpasst. Carole A. Feuerman will mit ihren Skulpturen eine Geschichte erzählen, von denen manche ihre Wurzeln im unmittelbaren Umfeld der Künstlerin haben: Das Werk General's Daughter zeigt eine junge Frau, die Feuerman bereits seit ihrer Geburt kennt und schon als Kind porträtieren wollte. Die Skulptur hält nun den Augenblick fest, in dem das Kind zu einer jungen Erwachsenen wurde – für Künstlerin und Modell eine besondere Erfahrung.

Carole A. Feuerman wurde bekannt für ihre Schwimmerinnen, die einen großen Teil ihres Werkes ausmachen und die äußere Schönheit und innere Stärke der dargestellten Frauen auf einzigartige Weise miteinander verbinden. Das Element Wasser und der Schwimmsport üben eine große Faszination auf die Künstlerin aus, die sich in ihrem Werk niederschlägt. Fast immer aber sind es Menschen, die für Feuerman zur entscheidenden Inspiration werden. Eine der berühmtesten Werke von Carole A. Feuerman zeigt ausnahmsweise keine Schwimmerin, sondern einen Schwimmer: Die ikonische Skulptur The Golden Mean ziert den Riverfront Green Park in New York. Der Enthüllung im Jahr 2012 war eine 5-jährige Arbeitsphase vorangegangen, die von einer Online-Video-Dokumentation begleitet wurde. Für ihre Kunst erhielt Carole A. Feuerman Preise und Auszeichnungen, darunter im Jahr 2005 den Medici-Preis der Stadt Florenz auf der Biennale di Firenze.

 

Carole A. Feuerman lebt und arbeitet in Soho und Fort Lauderdale.