Torben Giehler

Torben Giehler - Durchbruch in den USA, erfolgreiche Rückkehr nach Deutschland

Torben Giehler wurde 1973 in Bad Oeynhausen geboren. Die beschauliche Kurstadt nahe Bielefeld bot nur wenig Berührung mit der modernen Kunstwelt, doch ermöglichte ihm im Jahr 1997 ein Stipendium des »New York Studio Program« die ersehnte Reise in die USA, das Land ohne Grenzen für aufstrebende Künstler. Torben Giehler erkannte seine Chance und zeigte sich fest entschlossen, sie zu ergreifen: Nach der erfolgreichen Diplomprüfung an der »School of the Museum of Fine Arts« in Boston erhielt er das »Fifth Year Certificate« und ließ sich kurzentschlossen in New York nieder, das bis 2009 sein Arbeits- und Lebensmittelpunkt bleiben sollte. Tatsächlich gelang ihm hier der angestrebte Durchbruch als Künstler, obwohl er, wie er selbst augenzwinkernd eingesteht, in seinen frühen Anfangsjahren nur nach durchzechten Nächten vor der Leinwand stand. Damals seien seine Bilder allerdings noch etwas kleiner gewesen – seit er eine Leiter benötige, um seine Werke zu verwirklichen, habe er mit dem Trinken aufgehört. Die großformatigen Gemälde, die Torben Giehler in seinem Berliner Hinterhofatelier schafft, finden ihre Liebhaber vor allem an seiner alten Wirkungsstätte New York – Gebote aus den USA von um die 30.000 Euro sind keine Seltenheit. In Amerika denkt man eben gerne in großen Dimensionen.

Abstrakte Digital-Ästhetik mit zahlreichen Zitaten und Verweisen

Was Torben Giehler auf seinen Bildern darstellt, ist selten auf Anhieb zu erkennen, soll es auch nicht sein, denn es geht nicht um die Abbildung eines spezifischen Objekts, sondern um ein raumdeutendes Konstrukt. Der Künstler bewegt sich mit spielerischer Leichtigkeit zwischen Abstraktion und leichtem figurativen Anklang, zeigt geometrische Strukturen, die von ferne an Landschaften oder architektonische Gebilde erinnern. Die Entstehung der meist von einem Gitterraster strukturierten und im Zusammenspiel mit der geschickten Perspektivwahl und Farbführung beinahe plastisch wirkenden Gemälde stützt sich häufig auch auf Computertechnik: Seine von Hand erstellten Zeichnungen fotografiert Torben Giehler digital, überträgt sie auf den Computer und bearbeitet sie dort nach. Auf dieser Grundlage komponiert er schließlich die großformatigen Bildwelten, die er nicht nur mit dem Pinsel, sondern bisweilen auch als qualitativ hochwertige Farbsiebdrucke erschafft.

Preise, Auszeichnungen und eine rege Ausstellungstätigkeit

Für sein Werk erhielt Torben Giehler Preise und Auszeichnungen, darunter 2008 den Falkenrot-Preis, verbunden mit einer großen Einzelausstellung im Berliner Künstlerhaus Bethanien. Seine Werke sind für internationale Ausstellungen sehr gefragt und wenn wieder einmal eine ganze Sammlung penibel zusammengestellter Bilder verschifft wird, dann feiert Torben Giehler diesen Umstand schon einmal mit einigen VIP-Freunden bei einem gemütlichen Glas Bier. Der Transport der gewaltigen Gemälde ist ein ebenso gewaltiges logistisches Unterfangen – aber die begeisterten Besucherströme in New York, Los Angeles, Paris, Berlin München, Zürich und Athen beweisen immer wieder aufs Neue, dass der erhebliche Aufwand sich lohnt, für den Künstler, für die Kritik und für das Publikum.

Torben Giehler lebt und arbeitet heute überwiegend in Berlin.