Henri Eugène Augustin Le Sidaner

Henri Eugène Augustin Le Sidaner lernt bei dem Historienmaler Alexandre Desmit sowie an der École des Beaux-Arts in Paris bei Alexandre Cabanel. Seine Bewunderung für die Impressionisten bewegt ihn zur Abkehr von der akademischen Malweise, und er beginnt in den 1880er Jahren im nordfranzösischen Étaples zu malen. Neben den Ausstellungen im Salon, wo er bei seiner ersten Schau 1891 den dritten Platz erzielt, zeigt der Künstler seine Bilder in Pariser Galerien, u.a. bei Georges Petit, und verzeichnet kommerzielle Erfolge. Ein Aufenthalt in Venedig im Jahr 1906 bringt eine Serie von Ansichten der Lagunenstadt hervor, die in Paris und London großen Anklang findet. Während das Frühwerk Le Sidaners Anklänge an den Symbolismus birgt, tendiert seine Malweise später zum Stil Georges Seurats. In seinen pointillistisch gearbeiteten Bildern, die sich durch differenzierte Farbharmonien und einen atmosphärischen Vortrag auszeichnen, dominieren Gartenlandschaften und Stadtansichten, wie Le Sidaner sie auf seinen zahlreichen Reisen durch Europa antrifft.