Anton Mauve

Anton Mauve wurde am 18. September 1838 in Zaandam geboren. Sein Vater war Baptistenprediger und zog bald nach der Geburt seines Sohnes mit seiner Familie nach Haarlem. Dort führte Anton Mauves unübersehbares künstlerisches Talent dazu, dass er im Alter von 16 Jahren bei dem Tier- und Landschaftsmaler Pieter Frederik van Os (1808–1892) in die Lehre ging. In dieser Zeit entwickelte er, wohl auch unter dem Einfluss seines Lehrers, eine Vorliebe für Tiermotive, vor allem Schafe, aber auch Pferde und Kühe. Im Anschluss nahm er für einige Monate weiteren Unterricht bei dem Tiermaler Wouterus Verschuur (1812–1874), der vor allem für seine Stall- und Pferdeszenen einen guten Ruf genoss. 1858 ging Anton Mauve nach Oosterbeek, das zu dieser Zeit eine Künstlerkolonie Sitz einer Künstlerkolonie war. Hier fand Mauve in dem Maler und Bildhauer Paul Gabriël (1828–1903), einem Mitglied der Haager Schule, einen Mentor und Förderer. Weitere Künstler, die Anton Mauve in Oosterbeek kennenlernte, waren Willem Maris (1844–1910) und Albertus Gerardus Bilders (1838–1865).

Anton Mauve besuchte nach seiner Lehrzeit verschiedene Städte in den Niederlanden, sammelte weitere Erfahrungen und übte sich im Malen. 1871 ließ er sich in Den Haag nieder und heiratete Ariëtte Carbentus, deren Cousin Vincent van Gogh (1853–1890) er an die Malerei heranführte. Auf seinen jungen Schüler, den er auch finanziell unterstützte, übte Mauve zunächst einen großen Einfluss aus: Er machte ihn mit Johann Hendrik Weissenbruch (1824–1903) bekannt und van Gogh bekannte euphorisch, dass er stets dahin gehen wolle, wohin auch sein Lehrer und Förderer Mauve ginge. Die depressiven Schübe, unter denen Anton Mauve zunehmend litt, sowie unterschiedliche künstlerische Auffassungen führten allerdings zu einem Bruch, der sich zu Lebzeiten Mauves nicht mehr kitten ließ. Auch Vincent van Goghs Beziehung zu der Gelegenheitsprostituierten Clasina »Sien« Hoornik spielte bei dem Zerwürfnis eine Rolle. Nach seinem Tod malte Vincent van Gogh allerdings sein berühmtes Bild Souvenir de Mauve (Blühende Pfirsichbäume) als letzte Hommage an seinen Lehrmeister, und schickte es an Anton Mauves Witwe.

Anton Mauve fand mit seinen Bildern großen Anklang in Den Haag und wurde selbst ein führender Künstler der Haager Schule. Weil sich seine Werke gut verkauften, konnte er ein finanziell gesichertes Leben führen und ein gut ausgestattetes Atelier unterhalten. Als Anton Mauve schließlich während eines Sommerurlaubs die Landschaft um das kleine Dorf Laren als bevorzugtes Motiv entdeckte, erwarb er dort ein schönes Haus, das er nach seiner Frau »Ariëtte« nannte und ließ sich dort nieder. Seine Landschaften mit Schafen erfreuten sich besonders in den USA großer Beliebtheit, weshalb ein Teil seines Werkes sich heute dort befindet.

 

Anton Mauve starb am 5. Februar 1888 in Arnheim.