Movado

Movado wurde im Jahr 1905 von dem jungen Schweizer Uhrmacher Achille Ditesheim (1862–1944) als Firmenname registriert, doch bestand das Unternehmen zu diesem Zeitpunkt bereits 14 Jahre: Nach dem Besuch der Uhrmacherschule in der Uhrenstadt La Chaux-de-Fonds im Schweizer Jura gründete Ditesheim, als Sohn eines Graveurs handwerklich vorgeprägt, 1881 seine eigene kleine Werkstatt zur Herstellung von Taschenuhren. Von seinen fünf Brüdern, die allesamt selbst in der Uhren- und Schmuckbranche tätig waren, traten Léopold Ditesheim (*1860), Isaac Ditesheim (1860–1928) und Isidore Ditesheim (1868–1941) in die Firma Movado ein; mit Isaac teilte sich Achille die Leitung des Unternehmens. Während das Portfolio in den frühen Jahren 1899 bis 1939 vor allem Taschenuhren und Bordchronometer umfasste, arbeitete man seit der Jahrhundertwende auch konsequent an der Entwicklung der allmählich in Mode kommenden Armbanduhren. Der Erfolg des jungen Unternehmens führte 1905 zum Bau einer neuen Produktionsstätte und der Einführung eines ikonischen Firmen- und Markennamens.

Movado ist ein Kunstwort, das aus der von dem jüdischen Augenarzt Ludwik Lejzer Zamenhof (1859–1917) geschaffenen und international weit verbreiten Plansprache Esperanto stammt und so viel wie »immer in Bewegung« bedeutet. Für diese ständige Bewegung sorgten vor allem die technische Brillanz und das innovative Design, mit dem das kleine Schweizer Unternehmen bald zu einer der führenden Uhrenmarken aufstieg; ein Meilenstein war die 1912 vorgestellte Serie Movado Polyplan, deren Modelle sich durch ihre drei Ebenen umfassenden Werke auszeichnet, die eine starke Wölbung ermöglichen. Erfolgreich war auch das 1926 eingeführte Modell Movado Ermeto, eine Etui- bzw. Gehäuseuhr, die sich durch Öffnen und Schließen des zugehörigen Etuis aufziehen ließ und mit dieser innovativen und bequemen Mechanik viele Nachahmer fand. Die Schweizer hatten bereits 1924 eine erste Agentur in den USA eröffnet und verzeichneten in den Folgejahren auch durch Zusammenschlüsse mit renommierten Uhrenmarken wie Mondia und Zenith einen zunehmenden internationalen Bekanntheitsgrad.

Movado konnte in den vergangenen Jahrzehnten verschiedene erfolgreiche Modelle auf den Markt bringen und arbeitete dabei mit großen Namen wie Andy Warhol (1928–1987) zusammen. Am bekanntesten und geschichtsträchtigsten ist aber bis heute das im Jahr 1947 von dem US-amerikanischen Industriedesigner Nathan George Hewitt (1898–1990) entworfene Modell Movado Museum, das sich stilistisch am Bauhaus orientierte und mit dem charakteristischen schwarzen Ziffernblatt ohne Ziffern, das auf sämtliche Zeichen und Symbole verzichtete und lediglich einen goldenen Punkt zeigte, zu einem internationalen Erfolg wurde. Der goldene Punkt auf 12 Uhr sollte die Sonne symbolisieren und wurde vom Museum of Modern Art im Jahr 1960 als erstes Ziffernblatt überhaupt in einer Ausstellung gezeigt. Seit 1983 gehört das Unternehmen zur amerikanischen Movado Group, 2003 wurde die traditionsreiche Schweizer Firma Ebel übernommen. Der Firmenverbund umfasst auch weitere renommierte Marken wie Concord und ist für die Zukunft glänzend aufgestellt.