Gabriele und Helmut Nothhelfer

Gabriele und Helmut Nothhelfer eint die Liebe zur Fotografie

Gabriele Nothhelfer wurde am 5. März 1945 in Berlin als Gabriele Zimmermann geboren, Helmut Nothhelfer am 3. Juni 1945 in Bonn. Beide besuchten von 1967 bis 1969 die Fotografie-Abteilung einer vom Lette-Verein betriebenen Schule in Berlin. Ein Studium bei dem deutschen Fotopionier Otto Steinert an der Folkwang Universität der Künste in Essen schloss sich von 1969 bis 1970 an. Dann trennten sich zeitweilig die beruflichen Wege: Gabriele Nothhelfer arbeitete von 1972 bis 2006 an der Technischen Universität Berlin als wissenschaftlich-technische Fotografin am Institut für Land- und Seeverkehr, Helmut Nothhelfer war von 1971 bis 2006 an der Freien Universität Berlin als wissenschaftlich-technischer Fotograf für die Zahnklinik tätig. Gabriele und Helmuth Nothhelfer heirateten im Jahr 1973 und lehrten von 1978 bis 1981 gemeinsam an der Freien Universität Berlin am Institut für Publizistik und im Jahr 1986 Bildende Kunst an der Universität der Künste Berlin.

Das bevorzugte Motiv sind Menschen in der Öffentlichkeit

Gabriele und Helmut Nothhelfer fotografieren bis heute ausschließlich in analogem Schwarz-Weiß. Im Mittelpunkt ihres künstlerischen Schaffens stehen Menschen, die sie bevorzugt an öffentlichen Plätzen fotografieren – zu besonderen Anlässen wie Festlichkeiten oder anderen Ereignissen. Die dabei entstehenden Bilder dienen auch der Dokumentation der zeitgeschichtlichen Entwicklung des Alltäglichen: Kleidung, Frisuren, Körpersprache, alles steht im steten Fluss der Veränderung, die in den Bildern der Nothhelfers auf faszinierende Weise erkennbar und nachverfolgbar wird. Da sowohl Gabriele Nothhelfer als auch Helmut Nothhelfer den größten Teil ihrer Laufbahn in festen und oft anstrengenden Berufen arbeiten mussten, blieben dem Paar vor allem die Sonn- und Feiertage, die sie für den Besuch öffentlicher Veranstaltungen nutzten, um dort nach interessanten Motiven Ausschau zu halten. Konzerte, Kundgebungen, Volksfeste wurden zu einem Experimentierfeld, wobei ein strenges Auswahlverfahren über das Zustandekommen eines jeden einzelnen Bildes entschied. Jede Fotografie wird nach eigehender Prüfung unter gemeinsamer Urheberschaft veröffentlicht.

Mit der Kamera einzelne Gesichter aus der Menge lösen

Gabriele und Helmut Nothhelfer haben mit ihren ausdrucksstarken Bildern, die fast immer als spontane Reaktion auf einen besonderen Moment entstanden sind, eine Langzeitstudie geschaffen, die einerseits ein Stück Berliner Zeitgeschichte dokumentiert, andererseits aber auch selbst zu einem Teil dieser Geschichte geworden ist. Es sind einzelne Gesichter, die das Künstlerpaar mit der Kamera aus der Menge herauslöst und dem Betrachter nahebringt. Dabei erreichen die Schnappschuss-Aufnahmen oft ein beeindruckendes Niveau an Komposition und Wirkungskraft. Das Werkzeug der Wahl ist für die Nothhelfers eine flexible Kleinbildkamera, wer allerdings bei welchem Bild auf den Auslöser gedrückt hat, bleibt ein gut gehütetes Geheimnis des Fotografenpaars, wiewohl die individuelle künstlerische Handschrift der Nothhelfers kaum zu übersehen ist. Für ihr fotografisches Werk erhielten Gabriele und Helmut Nothhelfer Preise und Auszeichnungen, darunter im Jahr 2012 die David-Octavius-Hill-Medaille der Deutschen Fotografischen Akademie.

Gabriele und Helmut Nothhelfer leben und arbeiten in Bonn und Berlin.