Germaine Richier - Biografie
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Germaine Richier wurde am 16. September 1902 in der kleinen französischen Gemeinde Grans geboren. Ihre Kindheit verbrachte sie großenteils auf dem Weingut ihrer Eltern, die den künstlerischen Neigungen ihrer Tochter ablehnend gegenüberstanden. Trotzdem studierte Germaine Richier ab 1921 bei Louis Jacques Guigues an der École des Beaux-Arts in Montpellier Bildhauerei. 1926 übersiedelte sie nach Paris, wo sie die Académie de la Grande Chaumière besuchte. Bis 1929 lernte sie in der Werkstatt von Émile-Antoine Bourdelle, der ein Schüler des großen Pioniers der modernen Skulptur, Auguste Rodin, gewesen war. Die Philosophie von Bourdelle und Rodin übte zu Beginn ihrer Karriere einen starken Einfluss auf das Werk von Germaine Richier aus, wenn sie auch zunehmend ihre eigene Formsprache daraus entwickelte. Nach dem Abschluss ihrer Lehrzeit blieb Richier in Paris, richtete sich ihre eigene Werkstatt ein und heiratete den Schweizer Bildhauer und Zeichner Otto Charles Bänninger. Die Künstlerin legte allerdings weiter größten Wert auf ihre Unabhängigkeit und zog schließlich sogar aus, um in Ruhe eigenständig arbeiten zu können.
Germaine Richier verstand die Bildhauerei im Sinne ihrer Vorbilder Bourdelle und Rodin als eine "Kunst des Inneren", ein Ansatz, der ihr bald Erfolg und breite Anerkennung eintrug. Bereits 1934 erhielt sie in der Pariser Galerie Max Kaganovitch ihre erste Einzelausstellung. 1936 wurde ihr eine besondere Ehre zuteil, als die Blumenthal Foundation in New York sie als erste Frau mit dem Preis für Bildhauerei auszeichnete. Ein Jahr später beteiligte sie sich an der Weltausstellung in Paris, bei der sie ebenfalls für ihre Arbeit ausgezeichnet wurde. Drei Jahre später konnte sie ihre Werke auf der Weltausstellung in New York im französischen Pavillon präsentieren, neben so großen Namen wie Georges Braque, Robert Delaunay, Pierre Bonnard, Marc Chagall, Jacques Lipchitz und André Derain. Während des Zweiten Weltkriegs hielt sich Germaine Richier mit ihrem Mann in der Provence auf; zeitweilig reiste sie auch in die Schweiz, wo sie im Kunstmuseum Winterthur und in der Kunsthalle Basel, unter anderem neben Marino Marini und Fritz Wotruba, ausstellen konnte.
Germaine Richier kehrte ohne ihren Mann nach Paris zurück und übernahm weitere prestigeträchtige Aufträge, darunter die künstlerische Ausstattung der neuerbauten Kirche Église Notre-Dame-de-Toute-Grâce auf dem Plateau d'Assy. Richiers Beitrag war ein Kruzifix, dessen eigenwillige Gestalt ohne Gesicht, Hände und Füße für einen Skandal sorgte und dazu führte, dass das Kunstwerk als "Verunglimpfung Gottes" auf Anordnung des Vatikans wieder entfernt und für zwanzig Jahre unter Verschluss genommen wurde. Richier ließ sich von dieser Kritik nicht entmutigen, sondern blieb ihrem Stil treu. Sie wollte weiter eigenständige Figuren schaffen, denn ihre Bildhauerei sollte genau das sein: eigenständig und unabhängig. 1954 heiratete sie ihren zweiten Mann, den Dichter und Kunstkritiker René de Solier. 1959 nahm sie an der Documenta 2 in Kassel teil.
Germaine Richier starb am 31. Juli 1959 in Montpellier an einer Krebserkrankung, mitten in den Vorbereitungen für eine große Retrospektive im Château Grimaldi in Antibes.
© Kunsthaus Lempertz
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