Melanie Richter hat für ihre großformatigen Werke eine eigene Bildersprache gefunden, mit der sie Alltägliches und Wohlvertrautes in ein neues Koordinatensystem einbettet. Die deutsche Malerin ist eine zunehmend gefragte Künstlerin der Moderne, deren Werke in zahlreichen Museen und Galerien auf der Welt zu sehen sind.
(...) WeiterlesenMelanie Richter – Studienjahre in Basel, Stuttgart und Düsseldorf
Melanie Richter, geboren 1964 in Göppingen, absolvierte 1985 ihr Grundstudium an der Schule für Gestaltung in Basel in der Schweiz. Auf eine Forschungsarbeit an der Albert-Ludwigs-Universität 1986 folgte 1988 das Staatsexamen an der Pädagogischen Hochschule Freiburg. 1990 begann sie ein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart, 1992 erfolgte der Wechsel an die Staatliche Kunstakademie Düsseldorf, 1995 wurde Richter Meisterschülerin bei Professor Dieter Krieg. 1997 erhielt sie den Akademiebrief der Düsseldorfer Kunstakademie. Als etablierte Künstlerin übernahm Melanie Richter nach Abschluss ihrer Ausbildung auch Lehraufträge und wirkte als Gast- und Freie Dozentin an verschiedenen Fach- und Fachhochschulen.
Expressive figurative Darstellungen in gewollter Reduktion
Melanie Richter erforscht die Malerei und erfindet sie zugleich neu; sie wählt einen figurativen und gegenständlichen Ansatz, verzichtet aber auf ausschweifende erzählerische Elemente, wenn auch nicht auf eine zielgerichtete Themen- und Fragestellung. Ihre teils drastische Farbwahl, oft in bewusst scharfem Kontrast gegenübergestellt, gepaart mit einer schwungvollen Struktur und teils sichtbaren Spuren des Malprozesses, sorgt trotz aller gewollten Reduktion für einen deutlich sichtbaren Bewegungsschub im Bild; mitunter scheinen die Figuren durch die starken Kontraste geradezu auf der Leinwand zu schweben. Melanie Richter wählt mit Bedacht Motive, die sich oftmals für eine künstlerische Verarbeitung nicht aufdrängen, Gläser, Spiegel, Flaschen, Kandelaber, Kerzen oder Bäume, aber auch ein Airbag, Schutzanzüge, Astronauten oder Ausschnitte eines menschlichen Skeletts ohne Haut, Fleisch und Sehnen. Melanie Richter übertreibt es nie, zeigt an Inhalten nur so viel, wie es ihr für den jeweiligen Anlass geboten scheint. Es sind trotz Auswahl und Ausschnitt-Vergrößerung keine Detailstudien, die Richter in ihrem expressiven Malstil darbietet. Vielmehr geht es um die Erkundung räumlicher Phänomene und die Erschließung und Sichtbarmachung neuer Raumkörper sowie das Einnehmen einer neuen malerischen Position.
Eine international zunehmend gefragte Künstlerin
Melanie Richter hat zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen bespielt und gehört verschiedenen Künstlervereinigungen an, darunter dem Düsseldorfer Malkasten und dem Deutschen Künstlerbund Berlin. Ihre Kunst, bei der sich die figurativen Elemente oft aus einem abstrakten Ansatz heraus entwickeln, findet in den letzten Jahren ein zunehmend breiteres Publikum. Die an die Pop Art erinnernde Leichtigkeit, die durchaus bizarr und plakativ sein kann, aber auf eine gewisse Schwere nicht verzichtet, trifft einen Nerv und erfüllt die zeitgenössische Erwartungshaltung an eine moderne Kunst. Konzeptuell ansprechende Doppelausstellungen gab es mit der Bildhauerin Brigitte Dams, dem Fotografen Ivan Baschang, der Malerin Ulrike Michaelis und dem Maler und Bildhauer Armin Göhringer. Für ihre Kunst erhielt Melanie Richter Preise und Auszeichnungen, darunter Stipendien in Deutschland, Frankreich und der Schweiz sowie 2003 den Förderpreis für Malerei der Stadt Bühl.
Melanie Richter lebt und arbeitet in Düsseldorf und Neuss.
Melanie Richter - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden: