Robert Schad möchte mit seinen Skulpturen den Menschen einen Anstoß geben, sie zu einer Begegnung einladen, ins Gespräch mit sich selbst bringen, die Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Vorstellungswelt anregen. Der deutsche Stahlbildhauer will die Dinge in Bewegung bringen und setzt dafür auf dynamische »Zeichnungen aus Stahl«, die er bevorzugt im öffentlichen Raum errichtet.
(...) WeiterlesenRobert Schad - Der Stahl als mächtiger und bevorzugter Werkstoff
Robert Schad wurde 1953 in Ravensburg geboren. Sein Entschluss, Künstler zu werden, führte ihn 1974 nach Karlsruhe an die Akademie der bildenden Künste, wo er bis 1980 bei Wilhelm Loth und Albrecht von Hancke studierte. Gleich im Anschluss an sein Studium erhielt Robert Schad ein erstes Stipendium, das in nach Portugal führte, weitere Stipendien folgten 1984 durch die Kunststiftung Baden-Württemberg, 1987 durch die Bonner Stiftung Kunstfonds, 1988 durch die Cité Internationale des Arts in Paris und 1989 schließlich das Wilhelm-Lehmbrück-Stipendium der Stadt Duisburg. Schon früh hat Schad den schwer zu handhabenden Stahl als seinen bevorzugten Werkstoff entdeckt. Vor dem tonnenschweren Material hat der Künstler großen Respekt und er gibt freimütig zu, dass ihm bei den ersten Versuchen mulmig zumute war. Mit der wachsenden Erfahrung im Umgang mit seinem besonderen Werkstoff gewann Robert Schad an Sicherheit und konnte sich auch der Herausforderung besonders voluminöser Skulpturen stellen.
Tänzerische Bewegungen aus tonnenschwerem Stahl
Robert Schad sieht seine Skulpturen als Zeichnungen an. Das zentrale Motiv seiner Zeichnungen aus Stahl ist die Bewegung, allerdings betont der Künstler, dass es ihm nicht darum gehe, menschliche Bewegungen nachzuahmen – vielmehr will er mit seiner Kunst neue Bewegungsläufe initiieren und die Menschen dazu anregen, seinen Stahlbewegungen zu folgen, sie vielleicht sogar mit tänzerischen Schritten nachzuvollziehen. Auch deshalb legt der Künstler wert darauf, mit seinen Skulpturen – seinen gewaltigen, überdimensionierten »Zeichnungen« – in den öffentlichen Raum vorzudringen. Das gefällt nicht immer jedem, aber Kritik an seinen Werken begegnet Schad gelassen. Er sei immer gerne bereit, Tipps für das richtige Verständnis seiner Kunst zu geben, sagt er. Die Härte, die dem Stahl naturgemäß innewohnt, dem Stahl, der für Waffen und Maschinen gebraucht wird, will er durch seine Konstruktion abmildern und durch eine mehr organische Anmutung ersetzen. Leben, das in der Bewegung eingefroren und in Stahl gegossen wird, so versteht Schad seine Werke.
Skulpturale Kunst aus dem Spannungsfeld der Gegensätze
Robert Schad scheint dem Stahl mitunter gänzlich die ihm innewohnende Schwere zu nehmen. Filigran und biegsam erscheint das massive Material in den Skulpturen des Künstlers, der oft auch mit Choreographen und Tänzern zusammenarbeitet und Videoperformances dreht. Für seine Kunst erhielt Robert Schad Preise und Auszeichnungen, darunter viele internationale Ehrungen wie der Preis für Zeichnung Joan Miró. 1989 übernahm Schad eine Gastprofessur an der Akademie der bildenden Künste in Stuttgart. Aus den spannungsgeladenen Gegensätzen von Ruhe und Bewegung, Schwere und Leichtigkeit, Geschlossenheit und Offenheit entwickelt er seine Werke. Im Jahr 2019 wurden zeitlich begrenzt 60 seiner großformatigen Skulpturen an über 40 Orten in 5 Landkreisen in Oberschwaben und am Bodensee aufgestellt. Unter dem Motto »Von Ort zu Ort« soll auf diese Weise die kulturelle und geografische Bedeutung des schwäbischen Oberlandes illustriert werden.
Robert Schad hat seinen Lebensmittelpunkt seit der Jahrtausendwende in Frankreich, wo er in Larians-et-Munans im Département Haute-Saône ein weitläufiges Atelier besitzt.
Robert Schad - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden: