Adolf Stademann - Schüler von Carl August Lebschée und Moritz Eduard Lotze
Adolf Stademann wurde am 19. Juni 1824 in München geboren; sein Vater war der bekannte Zeichner und Lithograf Ferdinand von Stademann, der 1832 als Geheimer Sekretär und Regierungsrat mit König Otto nach Griechenland ging und dort sein berühmtestes Bild schuf, das "Panorama von Athen". Sohn Adolf hatte nach dem Besuch eines Gymnasiums zunächst eine Laufbahn als Forstwirt ins Auge gefasst, folgte aber bald dem Vorbild seines Vaters und wandte sich der Landschaftsmalerei zu. Um dieses Ziel zu erreichen, nahm Adolf Stademann Unterricht bei anerkannten Meistern seiner Zeit, den Landschaftsmalern Carl August Lebschée und Moritz Eduard Lotze.
Stilistische Nähe zu Eduard Schleich dem Älteren
Unabhängig von seinen Lehrern entwickelte Adolf Stademann bald seinen eigenen Stil, der stark vom Impressionismus geprägt war und eine gewisse Nähe zu den Werken von Eduard Schleich dem Älteren zeigte. Wie sein Vorbild Schleich malte Stademann stimmungsvolle Nachtbilder, fand aber auch in der niederländischen Landschaftsmalerei des 17. Jahrhunderts viel Inspiration. Insbesondere in der Komposition seiner Bilder ist der Einfluss des Goldenen Zeitalters der niederländischen Kunst deutlich erkennbar.
Der künstlerische Erfolg stellte sich frühzeitig ein
Der Erfolg stellte sich für Stademann schon frühzeitig ein, bereits als Neunzehnjähriger konnte er eines seiner Werke an die herzoglich Leuchtenbergsche Galerie verkaufen. Sein Gespür für Regen- und Mondscheinszenerien, deren besondere Stimmung er auf unvergleichliche Weise einfing, machte ihn schnell zu einem gefragten Künstler und bestätigten seine Entscheidung, die Malerei zu seinem Beruf zu machen. Nicht nur Landschaften, sondern bald auch ganze Figurenstaffagen stellte der Künstler dar, so zeigte Adolf Stademann eine vornehme Jagdgesellschaft, die sich um einen erlegten Hirsch gruppierte oder das bunte Getümmel einer Eislaufgesellschaft auf einem zugefrorenen See. Stets gelang es dem Künstler dabei, das Eigentümlich-Charakteristische seiner Motive zu treffen, und selbst wenn er sich in unermüdlicher Ausdauer und Disziplin wiederholte, haftete seinen Bildern doch immer etwas Einzigartiges an.
Persönliches Leid überschattete das Leben von Adolf Stademann
Um den Lebensunterhalt für seine Familie zu verdienen, malte Adolf Stadelmann mitunter seine Werke schneller und hastiger, als es der Qualität des Ergebnisses guttat, dennoch waren auch seine in gedrängtem Zeitraum entstandenen Schöpfungen noch immer von jenem besonderen, leicht genialischen Akzent veredelt, der seine Kunst so unverwechselbar und begehrt machte. Ein Grund für die bisweilen vom Maler an den Tag gelegte Rastlosigkeit dürfte in den zahlreichen Schicksalsschlägen liegen, mit denen er zu kämpfen hatte: Zwei seiner Söhne musste er vorzeitig abgeben, unter ihnen Wilhelm Stademann, der ebenfalls eine vielversprechende Karriere als Landschaftsmaler begonnen hatte. 1889 starb nach langer und schwerer Krankheit seine Frau Ferdinanda, die er jung geheiratet und mit der er eine glückliche Ehe geführt hatte.
Adolf Stademann starb am 30. Oktober 1895 in seiner Geburts- und Heimatstadt München. Seine Werke erfreuen sich noch immer großer Beliebtheit, und es werden heute für ein Bild von Adolf Stademann Preise in achtbarer Höhe bezahlt.
Adolf Stademann - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden: