Jacques (Gaston Duchamp) Villon

Geburtsdatum/-ort

31. Juli 1875 DamvilleFrankreich

Todestag/-ort

09. Juni 1963 PuteauxFrankreich

Jacques (Gaston Duchamp) Villon - Biografie

Jacques Villon stand lange Zeit im Schatten seines berühmten Bruders Marcel Duchamp, aber der französische Grafiker und Maler setzte eigene Akzente und erwarb sich mit der Entwicklung einer eigenen rein grafischen Sprache für den Kubismus einen einzigartigen Verdienst.

Jacques Villon - Eine Familie voller Künstler

Jacques Villon wurde am 31. Juli 1875 als Émile Méry Frédéric Gaston Duchamp in Damville geboren. Er stammte aus einer vermögenden und künstlerisch veranlagten Familie und war der ältere Bruder der Künstler Raymond Duchamp-Villon, Marcel Duchamp und Suzanne Duchamp-Crotti. Seine frühen Jahre verbrachte er mit seinen Geschwistern in der Obhut seines Großvaters, des erfolgreichen Geschäftsmannes und Künstlers Émile Frédéric Nicolle. 1894 ging er mit seinem Bruder Raymond nach Paris, wo sie auf dem künstlerfreundlichen Montmartre Quartier nahmen. Obwohl Jacques Villon zunächst Jura an der Universität von Paris studierte, durfte er mit dem Einverständnis seines Vaters seine künstlerischen Interessen weiter pflegen – die Aufnahme eines Kunststudiums war allerdings an die gewissenhafte Fortführung des Jurastudiums geknüpft. Um sich von seinen Geschwistern abzugrenzen, wählte Gaston Duchamp den Künstlernamen Jacques Villon, der als Hommage an den großen französischen Dichter des Mittelalters, François Villon, gedacht war. Jacques Villon verlor das Interesse an einer juristischen Laufbahn mehr und mehr und vernachlässigte Tätigkeit als Notar zunehmend zugunsten seiner Künstlerkarriere.

Spätimpressionismus und Kubismus

Jacques Villon verdingte sich zehn Jahre lang als Grafiker und steuerte Karikaturen und Illustrationen für verschiedene Pariser Zeitungen bei, unter anderem für die Wochenzeitung Le Courrier français. Er schuf Werbeplakate im weichen Stil der Belle Epoque, wobei er dieselbe lithografische Technik anwandte wie der für seine Plakatkunst berühmte Henri Toulouse-Lautrec. 1903 beteiligte er sich an der Organisation der Zeichenabteilung des ersten Salon d'Automne in Paris. 1904 nahm er ein Studium an der renommierten Académie Julian auf. Neben Toulouse-Lautrec war es vor allem Edgar Degas, der Jacques Villons frühe künstlerische Arbeit beeinflusste. Auf diese spätimpressionistische Phase folgte die Hinwendung zum Kubismus, dem er lange Zeit zugerechnet wurde. Weil ihm Paris und der Montmartre zu hektisch und belebt waren, zog er vor die Tore der Stadt nach Puteaux. 1911 gehörte er mit Juan Gris, Albert Gleizes, Francis Picabia und seinem Bruder Marcel Duchamp zu der Künstlergruppe Séction d'Or, die im Folgejahr das berühmte Manifest Du cubisme veröffentlichte.

Große Erfolge in den USA

Jacques Villon galt durch seine zurückgezogene Lebensweise als Außenseiter und führte lange Zeit ein Dasein im Schatten seiner extrovertierteren Kollegen. Dabei erwies er sich als äußerst produktiv: In seinem Atelier in Puteaux entstanden über 700 Gemälde. Villon ging von einem gegenständlichen Motiv aus, zerlegte es in geometrische Formen und setzte es mit einer so einzigartigen Farbgebung wieder zusammen, dass seine Bilder wie Mosaike aus leuchtenden Kristallstücken wirkten. 1913 nahm Villon an der berühmten Armory Show in New York teil und trug dazu bei, die europäische Moderne in den USA zu etablieren. Seine Werke fanden dort so großen Anklang, dass er in den 1930er Jahren in den USA berühmter war als in Europa. Für seine Kunst erhielt Jacques Villon Preise und Auszeichnungen, darunter der Große Preis der Biennale von Venedig im Jahr 1956. Er nahm an den ersten beiden Documenta-Ausstellungen 1955 und 1959 in Kassel teil und war postum auch auf der dritten Documenta 1964 vertreten.

Jacques Villon starb am 9. Juni 1963 in Puteaux bei Paris.

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