Wols (Alfred Otto Wolfgang Schulze)

Geburtsdatum/-ort

27. Mai 1913, Berlin, Deutschland

Todestag/-ort

1. September 1951, Paris, Frankreich

Wols (Alfred Otto Wolfgang Schulze) - Sabine Hettner, Paris
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Wols (Alfred Otto Wolfgang Schulze) Biografie

Unter seinem Künstlernamen Wols wurde der deutsch-französische Maler, Grafiker und Fotograf Alfred Otto Wolfgang Schulze nach seinem frühen Tod zu einer Ikone der Kunstgeschichte, die als Wegbereiter von Informel und Tachismus gilt.

Wols war schon als Kind vielseitig begabt

Alfred Otto Wolfgang Schulze wurde am 27. Mai 1913 in Berlin geboren. Als Sohn des Politikers und Juristen Alfred Schulze wuchs er in einem gut situierten und kunstinteressierten Umfeld auf. In Dresden ansässige Künstler wie Conrad Felixmüller, Ludwig von Hofmann, Otto Dix und Robert Sterl waren häufige und gern gesehene Gäste in seinem Elternhaus, so dass Alfred Otto Wolfgang Schulze und seine ältere Schwester Elfriede bereits als Kinder einen Einblick in die Kunstszene erhielten. Besonders die Kriegsgemälde von Otto Dix beeindruckten den jungen Alfred Otto Wolfgang Schulze sehr. Auch musikalisch war der junge Mann begabt: Sein Geigenspiel, das er beim Konzertmeister der Dresdener Staatskapelle, Jan Dahmen, erlernt hatte, begeisterte den Generalmusikdirektor Fritz Busch, der dem 14-jährigen Wolfgang eine Konzertmeisterstelle anbot. Als der Vater im Jahr 1929 unerwartet früh verstarb, führte das zu einem Bruch im Werdegang von Wolfgang Schulze; die bis dahin ausgezeichneten Schulleistungen brachen ein, die Zulassung zur Prüfung wurde ihm verwehrt.

Ein unangepasster Autodidakt und Rebell

Alfred Otto Wolfgang Schulze musste sich in der Folge vor allem als Autodidakt künstlerische Fähigkeiten aneignen. Dieser Zwang, eigene und unabhängige Wege zu beschreiten, prägte seine gesamte Laufbahn als Künstler. Zunächst arbeitete er im Fotoatelier von Genja Jonas. Nur kurz besuchte er die Berliner Kunst- und Gewerbeschule Reimann, dann arbeitete er als Volontär am Berliner Institut für Völkerkunde, wo er mit großem Eifer afrikanische Musikinstrumente archivierte. Mit dem Ethnologen Leo Frobenius war er persönlich bekannt; eine feste Anstellung schlug Wolfgang Schulze jedoch aus, weil er dafür das Abitur hätte nachholen und studieren müssen. Eine Empfehlung des Bauhaus-Lehrers László Moholy-Nagy brachte Schulze nach Paris. Dort erhielt er auch sein Pseudonym Wols, das nicht seine eigene Erfindung war, sondern die Zufallsschöpfung einer Telefonistin, die sich verhört und seinen Namen gekürzt wiedergegeben hatte. Er verkehrte mit Künstlern wie Fernand Léger und Amédée Ozenfant und fand Anschluss um den Kreis der Pariser Surrealisten, zu dem damals Hans Arp, Alberto Giacometti und Alexander Calder gehörten.

Anfänge als Fotograf und Gefangenschaft

Wols entschloss sich angesichts der Machtergreifung der Nationalsozialisten dauerhaft in Paris zu bleiben, musste aber ohne Arbeitserlaubnis in ärmlichen Verhältnissen leben. Weil er die Einberufung zum Reichsarbeitsdienst verweigerte, geriet er in Konflikt mit den Behörden und wurde wegen fehlender Papiere mehrfach inhaftiert. Nachdem er in Barcelona seine geliebte Geige verloren hatte, begann er Banjo zu spielen. 1936 vermittelten ihm seine Freunde Georges-Henri Rivière und Fernand Léger eine Aufenthaltserlaubnis für Paris, und er begann, seinen Lebensunterhalt als Fotograf zu verdienen. Ein einträglicher Auftrag war die Dokumentation der Pariser Weltausstellung, von 1937 bis 1939 arbeitete er außerdem als Porträtfotograf, wobei vor allem Schauspieler, Maler und Schriftsteller zu seinen Kunden gehörten. Nach Kriegsausbruch wurde Wols mit anderen Deutschen als »unerwünschter Ausländer« inhaftiert. In dieser schwierigen Zeit entstanden zahlreiche Zeichnungen und Aquarelle, die das Lagerleben in surrealen Bildern thematisierten.

Wachsende Erfolge als Maler und Grafiker

Wols erwarb 1940 durch seine Heirat die französische Staatsbürgerschaft und wurde aus der Haft entlassen. Der Versuch, mit Hilfe von Varian Fry und Kay Boyle nach Amerika auszuwandern, scheiterte, weil die Reisevisa zu spät eintrafen und der Künstler vor den deutschen Truppen fliehen musste. Auf der Flucht ging ein Teil seines Werks verloren; andere Bilder, die er in die USA geschickt hatte, wurden später bei Betty Parsons in New York verkauft. Nach dem Weltkrieg fertigte Wols Illustrationen für Jean-Paul Sartres Buch Visages; Sartre bezahlte zwei Jahre lang die Hotelrechnung des weitgehend mittellosen Malers, der sich zunehmend in Alkohol und Drogen flüchtete. Im Rausch malte er innerhalb weniger Monate über 40 Ölbilder, die mit ihren surrealen Fantasien das Publikum schockierten, ihrem Urheber aber Bekanntheit verschafften. In den Jahren 1948 bis 1950 folgten Ausstellungen in Frankreich, Italien und den USA. Ein Vertrag mit Pierre Loeb garantierte dem Künstler den Lebensunterhalt, neben den Gemälden entstand ein grafisches Werk mit Illustrationen zu Schriften von Franz Kafka und Antonin Artaud.

Wols starb am 1. September 1951 in Paris an den Folgen einer Lebensmittelvergiftung.

© Kunsthaus Lempertz

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Wols (Alfred Otto Wolfgang Schulze)Sabine Hettner, Paris€1.054

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