Lot 1126 Dα

Während die Lehrjahre des aus Nürnberg stammenden Johann König in Augsburg bislang nur vermutet werden können, gelten seine Aufenthalte in Venedig (1609) und Rom (1610-1614) als gesichert. In Italien empfing König die wichtigsten Anregungen für seine künstlerische Entwicklung, wie wenig später auch seine jüngeren Malerkollegen Johann Liss und Johann Heinrich Schönfeld. Vor allem die Werke Adam Elsheimers, der im Jahr von Königs Ankunft in Rom starb, sind hier zu nennen. Von Rom übersiedelte Johann König 1614 nach Augsburg, wo er bis 1629 nachweisbar ist, bevor er den Rest seines Lebens in seiner Geburtsstadt Nürnberg verbrachte.
Wenn König auch eine Reihe großformatiger Leinwandbilder geschaffen hat, u.a. zur Ausschmückung des Augsburger Rathauses, so sind doch vor allem die kleinformatigen Kupferbilder für das Oeuvre des Künstlers charakteristisch. Ihre brillante Malweise und minutiöse Detailgenauigkeit riefen bereits die Bewunderung seiner Zeitgenossen hervor. Vergleichbar, auch im Hinblick auf die Qualität, ist das vorliegende Gemälde der „Auferstehung Christi“ mit Königs Darstellung „Allerheiligen“, die heute in der Deutsche Barockgalerie des Schaezlerpalais' in Augsburg aufbewahrt wird. Hier wie dort beeindrucken die dichte Komposition, die virtuos wiedergegebenen Körperdrehungen der Figuren und das reiche, dem Manierismus verpflichtete Kolorit. Die Leuchtkraft der Farben wird durch die Kupferplatte, die König hier wie auch bei vielen anderen seiner Werke als Bildträger wählte, zu besonderer Brillanz gesteigert.
Wir danken Gode Krämer, Augsburg, für die Unterstützung bei der Katalogisierung dieses Gemäldes, das er in sein in Vorbereitung befindliches Werkverzeichnis des Künstlers aufnehmen wird.