Lot 1055 Dα

Der Tiermaler Paul de Vos hat ein großes und eigenständiges Werk geschaffen. Er wurde dabei weniger von seinem Schwager Frans Snyders beeinflusst, als vielmehr von Rubens, von dem es heißt, dass er Paul de Vos ermutigte und unterstützte, den eigenen künstlerischen Weg zu gehen (Thieme-Becker). Im Gegensatz zu Snyders interessiert sich de Vos für die Psychologie der Tiere, für den Ausdruck ihrer Furcht, ihrer Kraft, ihres Instinktes und damit für die Illusion des flüchtigen Augenblicks. Auf seinen stark bewegten Tierszenen zeigt er sowohl ein weiches, fließendes Kolorit als auch eine leichte, nervöse und temperamentvolle Faktur, die an die fast impressionistische Manier von Rubens reicht. In dieser sehr persönlichen Weise hat de Vos die Entwicklung der Jagdmalerei geprägt. So reflektieren einige Arbeiten des Jan Fyt, Desportes oder David de Coninck deutlich seine Werke. Ein ähnliches Gemälde befindet sich im Musée des Beaux-Art in Lille, das eine Werkstattwiederholung unseres Bildes sein könnte.