Meister des Sinziger Kalvarienbergs
KREUZIGUNG CHRISTI
Öl auf Holz (parkettiert). 86,5 x 99,5 cm.
Das vorliegende Gemälde einer figurenreichen Kalvarienbergszene galt bis 1965 als Werk eines niederrheinischen Meisters um 1480. Alfred Stange hat die Tafel dann dem Meister des Sinziger Kalvarienbergs zugewiesen, dessen Namen sich von einem Triptychon in der spätromanischen Kirche St. Peter in Sinzig ableitet. Der Meister des Sinziger Kalvarienbergs wurde laut Stange (Deutsche Malerei der Gotik, Bd. 5, München und Berlin 1952, S. 49) maßgeblich durch den in Köln tätigen Meister des Marienlebens beeinflusst. Charakteristisch für den Maler sind demnach die „metallisch harten Faltensysteme“ und „die überlangen Hände mit den spitzig zulaufenden Fingern“. Einige der von Stange dem Oeuvre des Meisters zugewiesenen Werke wurden von der neueren Forschung jedoch inzwischen anderen Künstlern zugeschrieben; so gelten zwei Tafeln im Rheinischen Landesmuseum in Bonn jetzt als Werke eines Rheinischen (Kölnischen?) Meisters und ein Gemälde des Hessischen Landesmuseums in Darmstadt wurde einem nach ebendieser Tafel benannten Meister der Darmstädter Wurzel Jesse zugewiesen.
Zertifikat
Alfred Stange, Tutzing, 29.3.1965.
Provenienz
Sammlung Konsul Julius Stocky (1879-1952) - 479. Lempertz-Auktion, Köln, 11.-14.11.1964, Lot 167. - Galerie Heinemann, Wiesbaden. - Hessische Privatsammlung.
Literaturhinweise
Alfred Stange: Die deutschen Tafelbilder vor Dürer. Kritisches Verzeichnis, Bd. I, München 1967, S. 74, Nr. 222.