Lucas Cranach d. Ä., Werkstatt - Mystische Vermählung der Heiligen Katharina - image-1

Lot 1106 Dα

Lucas Cranach d. Ä., Werkstatt - Mystische Vermählung der Heiligen Katharina

Auktion 1029 - Übersicht Köln
17.05.2014, 12:00 - Gemälde und Zeichnungen alter Meister, Skulpturen
Schätzpreis: 280.000 € - 300.000 €

Lucas Cranach d. Ä., Werkstatt

Mystische Vermählung der Heiligen Katharina

Mischtechnik auf Holz. 93,5 x 66,5 cm.

Die Tafel präsentiert sich als klassische Dreieckskomposition mit Maria und dem Kind an der Spitze, sowie der Heiligen Katharina links und Joseph, etwas abgewendet und eingeschlafen, auf der rechten Seite. Oben halten zwei Putten eine Krone über dem Haupt Mariens. Der Maler hat diese dicht gedrängte Figurengruppe vor einer Landschaft inszeniert. Eine Burganlage auf einem felsigen Berg, der Stamm und einige Zweige einer großen Fichte sowie ein strahlender Himmel bilden den Hintergrund. Sowohl die Typologie der Figuren als auch die Landschaft haben ihr Vorbild im Werk von Lucas Cranach d. Ä., dem Max Friedländer diese Tafel zuerst auch zugeschrieben hatte. Allerdings hat er sie später nicht in das Werkverzeichnis aufgenommen.
Eine technologische Untersuchung durch das Cologne Institute of Conservation Sciences (CICS) hat ergeben, dass sowohl die Unterzeichnung, die Grundierung und der Bildträger alle Merkmale aufweisen, die für die Cranach-Werkstatt aus dem zweiten Wittenberger Jahrzehnt charakteristisch sind. Ihnen entsprechen auch Formen- und Gestaltungsmittel der Komposition, die auch auf anderen Werken aus dieser Zeit zu erkennen sind. Daher lässt sich, wie Professor Gunnar Heydenreich bestätigt, diese gut erhaltene Tafel ziemlich genau in die Jahre 1514 -1518 datieren.
Das Gemälde gehörte im 19. Jahrhundert dem bedeutenden Kölner Sammler Johann Paul Weyer. Seine Sammlung wurde 1862 bei Heberle/Lempertz versteigert. Die Tafel war damals Lucas Cranach dem Jüngeren zugeschrieben. 1926 kam sie in diesem Hause wieder zum Ausruf, dann mit einer Expertise von Friedländer als Werk des Älteren.

Zertifikat

Laut Auktionskatalog Kleykamp 1924 und Lempertz 1926: Friedländer " Cranach Stil von 1518, wahrscheinlich eigenhändig" und Hofstede de Groot "....tableau de son meilleur temps". - Prof. Dr. Gunnar Heydenreich, Köln, 5. - 19. Februar 2014.

Provenienz

Sammlung J. P. Weyer, Köln, Auktionskatalog J. M. Heberle (H. Lempertz) 25. August 1862, Nr. 53 (als Lucas Cranach d. Jüngere). - Auktion Kleykamp, Den Haag, 10. Juni 1924, Nr. 5 (als Lucas Cranach d. Ältere). - 247. Lempertz-Auktion, 14. Dez. 1926, Nr. 30 (als Lucas Cranach d. Ältere). - H. Haberfeld, Wien 1938. - Deutsche Privatsammlung.