Lot 1180 Dα

Allart van Everdingen ging in Utrecht zuerst bei Roeland Savery in die Lehre und später bei dem Landschaftsmaler Pieter Molyn. Von größerer Bedeutung für seine künstlerische Entwicklung aber - und folgenreich für die niederländische Malerei insgesamt - war eine Reise nach Schweden und Norwegen in den frühen 1640er Jahren. Dort sah er die reißenden Wasserfälle und wilden Bäche, die felsigen Ufer und die dunklen Fichten, die charakteristisch für seine Gemälde wurden und die als die ersten skandinavischen Landschaftsbilder überhaupt gelten. Jacob Ruisdael hat dieses Genre zu größter Vollendung gebracht, aber Generationen von Künstlern und Kennern haben Everdingen deswegen verehrt, zum Beispiel Goethe oder der Schweizer Maler Salomon Gessner. Für die Künstler der Romantik, allen voran für Dahl, aber auch für Waldmüller und Johann Georg Wille oder Andreas Achenbach hatte Everdingen immer eine besondere Bedeutung. Sie haben seine Werke als Übungen kopiert und seine Motive übernommen
Unser Gemälde stellt im Oeuvre von Allart van Everdingen eine Besonderheit dar. Im Gegensatz zu den meisten Bildern, die Nahausschnitte der Natur abbilden, öffnet sich unsere Komposition in der Mitte und erlaubt einen Blick in die Ferne.