Mittelrhein um 1430/1440
Madonna mit Kind
Tuffstein, vollrund bearbeitet, geringfügige Reste einer ehemaligen farbigen Fassung. Die qualitätvolle Skulptur stammt der Überlieferung nach aus dem Raum Andernach am Mittelrhein. Stehende Ganzfigur der auf einer flachen Plinthe stehenden Muttergottes, die das in ein langes Gewand gekleidete und die Weltkugel haltende Jesuskind auf ihrer linken Hand seitlich über ihrer Hüfte trägt. In kontrapostischer Haltung mit zur Seite geneigtem Kopf, zurückgenommenem Oberkörper und nach vorn strebendem Leib zeigt die Figur der Maria einen gleichmäßigen S-Schwung, der ihren Vorbildern der Madonnen des "Weichen Stils" folgt. Die Muttergottes trägt ein hoch gegürtetes Kleid, ihr Antlitz wird von lang herabfallenden Locken gerahmt. Ihr von einer Brosche gehaltener Mantel, vor dem Körper gerafft und seitlich in einer Kaskade hinabfallend, verleiht der Skulptur durch seine Gestaltung mit kräftigen Stegfalten und tiefen Unterschneidungen eine große plastische Wirkung.
Rechte Hand der Maria und rechter Unterarm des Kindes verloren. Kopf und linker Arm des Kindes wieder angefügt. Bestoßungen mit geringen Verlusten. Höhe 101 cm.
Provenienz
Sammlung Gustav Hobraeck, Köln/Neuwied. - Sammlung Inamarie und H. G. Klein, Köln.
Literaturhinweise
Klaus Weschenfelder (Hg.): Die Skulpturen vom 12. bis 18. Jahrhundert. Bestandskataloge des Mittelrhein-Museums Koblenz. Bd. 3, Koblenz 1993, S. 58-59, Nr. 22 mit Abb.
Ausstellung
Ehemals Leihgabe an das Mittelrhein-Museum, Koblenz.