Lot 6 Dα

Die Feldfliegerabteilung No. 5 des 1. Königlich Bayerischen Fliegerbataillons wurde mit Beginn des Ersten Weltkriegs an der Westfront für Aufklärungsflüge eingesetzt. Das Heft enthält Senkrechtluftaufnahmen von Kriegsschauplätzen aus Nordfrankreich, aufgenommen von speziell ausgebildeten Fliegeroffizieren aus 2500 - 5000 Metern Höhe.

„Während des Ersten Weltkriegs spielten Photos, die für Aufklärungszwecke von Luftschiffen und Flugzeugen aus aufgenommen wurden, eine bedeutende strategische Rolle. Sämtliche kriegführenden Nationen, die zum größten Teil schon seit den achtziger Jahren eigenen Ballonkorps mit ihnen zugeordneten Photographenteams aufgestellt hatten, praktizierten die Luftbildphotographie. Das neugegründete britische Royal Flying Corps machte seine ersten Kriegsaufnahmen über deutschen Stellungen in Frankreich während der Schlacht von Aisne im September 1914. Wenn auch keineswegs perfekt, so waren die Bilder doch ermutigend. Im Januar 1915 wurde deshalb in Pinehurst bei Farnborough eine Photoversuchsabteilung des Royal Flying Corps ins Leben gerufen, […] deren Aufgabe es war, für Luftaufnahmen geeignete Kameras und Techniken zu entwickeln. Der wachsende Bedarf an Luftbildern führte dazu, dass man Mitte 1915 in Pinehurst wie auch am Londoner Polytechnikum an der Regent Street spezielle Lehrgänge für Luftbildphotographie einrichtete. Ende 1917 wurde die Photoabteilung der britischen Luftwaffe nach Farnborough verlegt, wo sie die folgenden dreißig Jahre stationiert blieb." (zit. nach Helmut Gernsheim, Geschichte der Photographie, Frankfurt u.a. 1983, S. 648f.)