Robert Rotar - Rotation Grün - image-1

Lot 535 D

Robert Rotar - Rotation Grün

Auktion 1042 - Übersicht Köln
29.11.2014, 12:00 - Zeitgenössische Kunst
Schätzpreis: 20.000 €
Ergebnis: 24.800 € (inkl. Aufgeld)

Robert Rotar

Rotation Grün
1968

Öl auf Leinwand. 80 x 80 cm. Gerahmt. Rückseitig auf der Leinwand signiert, datiert und betitelt 'Robert Rotar Rotation grün 10 - 1 - 68'. - Mit kleinem fachmännisch geschlossenen Einriß.

„Bereits in den Jahren 1947 bis 1949 beginnt Rotar sich während seiner Tischlerlehre in Geesthacht mit dem Thema der Spirale, das ihn zeitlebens beschäftigen wird, zeichnerisch und malerisch auseinanderzusetzen. Die ersten Spiralbilder, die Rotar mit Hilfe eines technischen Gerätes anfertigt, entstehen 1950 auf der rotierenden Scheibe eines Plattenspielers. Nach zahlreichen Experimenten entwickelt Rotar eine voll- und halbautomatisch steuerbare Malmaschine, die er 1967 patentieren lässt.
Die Konstruktion der Maschine bestand aus einer Platte, auf der die Leinwand waagrecht befestigt und die mittels eines Keilriemens und eines Zahnrades durch einen Elektromotor zum Drehen gebracht wurde. Rotar selbst konnte über ein Fußpedal die Geschwindigkeit im halbautomatischen Modus regulieren. Er setzte seinen Pinsel auf den Mittelpunkt der Leinwand und zog während des Rotierens des Bildträgers eine Gerade zu dessen Außenwand. Dabei führte er mit der anderen Hand dem Pinsel gleichmäßig Malmittel zu oder verwendete statt des Pinsels auch einen Stift oder Tusche. Auf diese Weise entstanden in einem durchgehenden, zügigen und nicht wiederholbaren Malvorgang unterschiedlichste Spiralen von pastoser, lasierender, zart transparenter oder streng linearer Art. Je nach Drehgeschwindigkeit der Leinwand und je nach Schnelligkeit des Ziehens der Geraden durch den Künstler variiert die Dichte der Spirallinien. Gerade in den frühen Spiralen nutzt Rotar die Fliehkraft als formgebendes Element und formuliert 1969: „Ich male Spiralen in jeder Form. Mich fasziniert deren Entstehen durch die Fliehkraft. Gleich der Relativitätstheorie bediene ich mich dem Phänomen Zeit in Verbindung mit der Rotation als 4. Koordinate im Raum. Während ich subjektiv zwei „fixe“ Punkte miteinander verbinde, wird die Spiraltendenz sichtbar“.“ (Stiftung Museum Schloss Moyland u.a. (Hg.), Rotar, Kosmos und Kosmologie, Ausst.Kat. Museum Schloss Moyland, Bedburg-Hau 2009, S.15)

Werkverzeichnis

Die vorliegende Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis von Ingrid Skiebe, Düsseldorf, unter der Nummer G 402 aufgenommen.

Ausstellung

Bedburg-Hau 2009/2010 (Museum Schloss Moyland), Rotar - Kosmos und Kosmologie, Ausst.Kat.Nr.21, S.31 mit Farbabb.