Tête à tête im Koffer
Porzellan, Emaildekor, partiell radierte Vergoldung. Koffer aus Eiche, verkleidet mit punzierter Lederbespannung, Messingbeschläge. Bestehend aus Tablett, Teekanne, Milchkännchen, Zuckerdose mit Deckel, zwei Tassen mit UT und Löffeln. Die Gefäßformen nach Sèvres-Vorbildern. Auf dem Tablett eine Quellnymphe mit Amoretten auf einem Felsen in feiner Sepiamalerei vor rosa Fond. Alle weiteren Teile dekoriert mit Amoretten oder Attributen der Liebe und der Musik in von Goldblättern gerahmten Kartuschen. Goldradierte Blütenranken und Einzelblüten, die Konturen vergoldet. Blaumarke Schwerter mit Punkt, das Tablett mit Pressbuchstaben H. Tablett, eine UT und die Zuckerdose restauriert, ein Löffel nach Bruch geklebt. Das Leder mit feinen Schwundrissen, die Samtauskleidung erneuert. Tablett L 32,8 cm, H 8,5 cm. Der Koffer 15 x 39 x 28 cm.
Meißen, um 1775, die Malerei wohl von Johann George Loehnig oder Loehning.
Johann George Loehnig (1743 - 1806) gehörte in Meißen zwischen 1764 und 1770 zu den "Historien und Genies Mahlern 1. Classe". Noch 1786 wurde er als "Figuren-Mahler vorzüglichster Classe" in den Malerverzeichnissen der Manufaktur gelistet. Seine Amoretten malte er meist nach den von Boucher inspirierten Zeichnungen von Johann Eleazar Zeissig (1737 - 1770).
Literaturhinweise
Vgl. ein Loehnig zugeschriebenes Tablett mit Darstellung der Venus bei Rückert, München 1966, Kat. 773.