Arman - Ohne Titel (Colère de Violons) - image-1

Lot 505 N

Arman - Ohne Titel (Colère de Violons)

Auktion 1052 - Übersicht Köln
30.05.2015, 11:30 - Zeitgenössische Kunst
Schätzpreis: 40.000 € - 60.000 €
Ergebnis: 49.600 € (inkl. Aufgeld)

Arman

Ohne Titel (Colère de Violons)
1974

Zerlegte Violinen mit Feuerspuren in Polyesterharz in Plexiglaskasten. 120 x 90 x 13 cm, auf Metallsockel 75 x 90 x 35 cm. Auf dem Plexiglaskasten geritzt signiert 'arman'. Unikat. - Mit Atelier- und leichten Altersspuren.

Die Akkumulationen sind seit 1959 wichtigster Bestandteil im künstlerischen Werk Armans. Der Künstler begann mit Zusammenstellungen einander ähnlicher, gebrauchter Alltagsobjekte, die auf Holzplatten oder in verglaste Holzkästen montiert waren. Um sich von der damit einhergehenden Wirkung der Schwerkraft zu befreien, ging der Künstler dazu über, die Akkumulationen einzugießen. Dazu verwendete er Polyesterharz, zeitweilig auch Beton, und bettete darin von ihm zerstörte oder verbrannte Objekte ein. Zerschlagene, zersägte oder verbrannte Musikinstrumente nehmen eine besonders wichtige Stellung ein. Der Akt des Zerstörens ist dabei nicht als Ausdruck von reiner Aggressivität oder Ablehnung des Objektes zu verstehen: „Indem er die Gegenstände zerstört, nimmt er deren Los vorweg, das zunächst in ihrem Gebrauch besteht, danach aber in einem Aufgeben und Verkommenlassen. Er zerbricht, zerschneidet, zerquetscht, verbrennt und verbetoniert Musikinstrumente und Autos. Dadurch verleiht er ihnen eine zweite Existenz, auf einer anderen Ebene. Er liefert sich keiner soziologischen Feststellung mehr aus, sondern macht sich zum Lieferanten einer paradoxen Archäologie, deren Zeugnisse nun eher in den Museumshallen zu suchen sein werden als auf den Müllhalden.“ (Raymone Moulin, in: Françoise Bonnefoy u.a. (Hg.), Arman, Ausst.Kat. Galerie Nationale du Jeu de Paume, Paris und Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen 1998, S.32f.).

Zertifikat

Die vorliegende Arbeit ist im Arman Studio Archives, New York, unter der Nummer APA# 8208.74.136 registriert sowie im Archiv Denyse Durand-Ruel, Paris, unter der Nummer 9774.