Louis-Jean-Francois Lagrenée - Teiresias erblickt die entblößte Athene - image-1

Lot 1584 Dα

Louis-Jean-Francois Lagrenée - Teiresias erblickt die entblößte Athene

Auktion 1057 - Übersicht Köln
14.11.2015, 11:00 - Gemälde und Zeichnungen Alter Meister und des 19. Jahrhunderts
Schätzpreis: 30.000 € - 40.000 €
Ergebnis: 31.000 € (inkl. Aufgeld)

Louis-Jean-Francois Lagrenée

Teiresias erblickt die entblößte Athene

Öl auf Leinwand (randdoubliert). 42 x 53 cm.

Lagrenée, ein Schüler von Charles André van Loo, gewann 1749 den Prix de Rome. Nach einer Italienreise kehrte er 1753 nach Frankreich zurück, wo seine erfolgreiche Karriere erst richtig begann. 1755 wurde er Mitglied der Académie Royale de Peinture et de Sculpture und stellte regelmäßig im Salon aus. 1760 übernahm er die von Louis Joseph Le Lorrain begonnene Ausstattung des Winterpalais für die Kaiserin Elisabeth von Russland. Lagrenée wurde zunächst Direktor der Petersburger Kunstakademie, dann Direktor der Académie de France à Rome und anschließend Ehrendirektor im Louvre. 1804 wurde Lagrenée von Napoleon Bonaparte zum Ritter der Ehrenlegion geschlagen.
Lagrenées mythologische Gemälde, zu denen auch das vorliegende Werk zählt, erlangten innerhalb seines Oeuvres die größte Popularität. Die uns vorliegende Darstellung zeigt den Moment in dem Teiresias die entblößte Göttin Athene beim Bad erblickt und zur Strafe erblindet. Teiresias Mutter, die Nymphe Chariklo, bittet daraufhin Athene, ihrem Sohn das Augenlicht zurückzugeben. Da dies nicht möglich war, übertrug sie ihm die spezielle Gabe eines Sehers, die Lieder der Vögel verstehen zu können, die ihm Auskunft gaben über den Willen der Götter.
Das vorliegende Gemälde wurde erstmals 1755 im "Livret du Salon" mit einem Stich unseres Gemäldes von Louis Dennel (1741-1806) publiziert: "[…]13. Tirésias, fameux Devin, ayant un jour regardé Pallas lorsqu’elle se déhabillait, devint aveugle sur le champ[…]appartiennent à M. Le Marquis de Very". Ausgestellt wurde unser Werk gemeinsam mit einem weiteren Gemälde Lagrenées, "Apollo und Sibylle", die beide aus dem Besitz des Marquis de Veri stammen, einem Förderer und Sammler französischer Kunst des 18. Jahrhunderts.

Provenienz

Sammlung des Marquis de Verí (1722 -1785). - Auktion im Hotel de Bullion, Paris 12.12.1785, Lot 17. - Sammlung Pierre-Francois Basan (1723- 1797). - Auktion in Paris 1.12.1798, Lot 903. - Privatsammlung Frankreich. - Privatsammlung Italien.

Literaturhinweise

Catalogue du Salon, Paris 1775, Nr. 13, S. 11. - J. Seznec, Salons, Paris 1967, Band 4 S. 242-243. - Marc Sandoz: Les Lagrenée, I.- Louis (Jean, Francois) Lagrenée, 1725-1805, Tours 1983, S. 244. Kat. Nr. 280, Abb. XIV. - R. Portalis, H. Béraldi: Les graveurs du XVIIIe siècle, 1880-1882, Band 1, S. 726.