Jan Philip van Thielen
Blumengirlande mit Venus und Adonis
Öl auf Leinwand (doubliert). 85,5 x 67 cm.
Signiert und datiert unten links: I. P. Van. Thielen F. Ano 1653.
Jan Philip van Thielen, der einer adeligen Familie entstammte, zählte mit Theodoor Rombouts und Erasmus Quellinus d. J. gleich zwei der bedeutendsten flämischen Historienmaler seiner Zeit zu seinen Schwagern. Bei Rombouts begann van Thielen in Antwerpen auch seine künstlerische Ausbildung, die er bei Daniel Seghers fortsetzte. 1641 wurde er Meister der Antwerpener Lukasgilde. Von seinen neun Kindern widmeten sich drei Töchter ebenfalls der Stilllebenmalerei.
Van Thielen spezialisierte sich auf Blumenmalerei. Stillleben mit einer üppigen Blumengirlande, die ein Mittelfeld mit einer zumeist religiösen oder auch mythologischen Szene umrahmt, wurden in Antwerpen zu Beginn des 17. Jahrhunderts von Jan Brueghel d. Ä. und Hendrick van Balen entwickelt; eine bedeutende Rolle in der Etablierung dieses neuen Genres spielte auch van Thielens Lehrer Daniel Seghers. Für die mittleren Figurenszenen arbeitete Jan Philip van Thielen mit verschiedenen Künstlern zusammen, darunter seinem Schwager Erasmus Quellinus d. J., Frans Francken d. J. und Nicolas de Largilliere. Im vorliegenden Gemälde bildet eine mythologische Szene den Mittelpunkt der Komposition: Venus, die ihren Geliebten Adonis davon abzuhalten sucht, zur Jagd zu gehen, bei der er den Tod finden wird. Umrankt wird diese Szene in der für van Thielen charakteristischen regelmäßigen Anordnung u. a. von Tulpen, Rosen, Pfingstrosen, Schneeballen, Anemonen, Narzissen, Hyazinthen, Vergissmeinnicht, Glockenblumen, Ackerwinden, Nelken und Iris.
Provenienz
Möglicherweise ehemals Sammlung des Herzogs von Windsor. - Privatsammlung Frankreich. - Auktion Piasa, Paris, 13.6.1997, Lot 35. - Deutsche Privatsammlung.