Plateau mit der Nepomukbrücke - image-1

Lot 201 Dα

Plateau mit der Nepomukbrücke

Auktion 1084 - Übersicht Berlin
03.05.2017, 16:00 - Sammlung Gronert
Schätzpreis: 1.200 € - 1.500 €

Plateau mit der Nepomukbrücke

Porzellan, Unterglasurdekor. Große Bildplatte mit profiliertem Rand und feiner Malerei. Unten signiert F. Türcke. Blaumarke Zepter, blaue Reichsapfelmarke, blaues eisernes Kreuz, Modellnummer 9124, Jahresbuchstabe S, purpurne Malertaxen, Presszeichen. Durchmesser 41,4 cm.
Berlin, KPM, 1918, der Dekor von Franz Türcke.

Die Platte zeigt in starker Untersicht die steinerne St. Nepomukbrücke samt Heiligenfigur bei der alten Klostermühle im niederschlesischen Grüssau (heute Krzeszów). Die Vorlage hat Türcke bereits auf früheren Reisen nach Schlesien 1905-1907 erarbeitet. In mindestens drei weiteren Werken des Künstlers findet sich das Motiv, das ihn also sehr beeindruckt haben muss. 1910 hing auf der Großen Berliner Kunstausstellung ein Ölgemälde von Franz Türcke, das unter dem Titel Frühlingsnacht einen etwas größeren Ausschnitt der Brücke von der gegenüberliegenden Seite des Wasserlaufs zeigt.

Franz Türcke wurde 1877 in Dresden geboren. Ab 1884 wuchs er in Berlin auf, da sein Vater als Porzellanmaler an die Königliche Porzellan-Manufaktur berufen worden war. Mit 14 Jahren trat auch der Sohn als Lehrling dem Manufakturcorps bei. Im Jahr 1900 begann Türcke ein Malereistudium an der Hochschule für Bildende Künste und schrieb sich in die Klassen von Eugen Bracht und Friedrich Kallmorgen ein bis er schließlich Meisterschüler bei Albert Hertel wurde. 1903 wurde er für seine Landschaftsmalerei mit dem Blechen-Preis der Akademie ausgezeichnet. Noch zu Studienzeiten begann Türcke wieder für die KPM zu arbeiten. Ab 1909 war er jedoch nicht mehr nur ausführender Maler sondern durfte selbst Malereidekore entwerfen. Nun entstanden übewiegend Landschaftsansichten, in denen er Impressionen seiner Reisen verarbeitete. Bis 1927 war er bei der KPM angestellt und zählte zu den bedeutendsten Malern und Entwerfern.