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Lot 436 Dα

Klassizistischer Damensekretär

Auktion 1084 - Übersicht Berlin
03.05.2017, 18:00 - Berlin
Schätzpreis: 12.000 € - 15.000 €

Klassizistischer Damensekretär

Mahagoni, auf Eiche und Weichholz, Mahagoni massiv, innen Zederfurnier, Zugvorrichtung mit Bleigewicht für die Fallklappe, vergoldete Bronzebeschläge, profilierter weißer Marmor. Sehr elegantes kleines Schreibmöbel mit geradem Korpus. Die Front nach französischem Vorbild dreizonig gegliedert: Unten drei Schübe, darüber Fallklappe vor vier Fächern und drei Schüben mit Geheimfach, ein oben abschließender Architravschub. Restauriert, Füße ersetzt, ursprüngliche Bronzen teilweise wieder angefügt, geringe Furnierschäden. H 133, B 66, T 39 cm.
Berlin, Johann Gottlob Fiedler zugeschrieben, Ende 18. Jh.

Das berühmteste Möbel von Johann Gottlob Fiedler, ein 1775 datierter Schreibschrank, befindet sich heute in der Sammlung des Museums für Kunst und Gewerbe in Hamburg. Seine Architektur und Intarsienarbeit sind noch ganz dem Stil des friderizianischen Spätrokoko verpflichtet. Franz Windisch-Graetz entdeckte 1961 zwei zehn Jahre später datierte Kommoden, die bereits alle Merkmale eines frühen höfischen Klassizismus aufweisen. Die hier gezeigte Kommode und auch der zierliche Damensekretär sind nochmals später zu datieren, nämlich an das Ende des 18. Jahrhunderts. Sie zeugen von einem ganz eigenen, sehr preußischen Stil aus der Regierungszeit Friedrich Wilhelms III., der sich doch deutlich von der französischen Mode absetzt.

Literaturhinweise

Dieses oder ein gleiches Möbel abgebildet als "Anonym, Berlin, um 1795" bei Stiegel, Berliner Möbelkunst, München-Berlin 2003, Abb. 241.
Für weitere Möbel von Fiedler s. Himmelheber, Die Kunst des deutschen Möbels, 3. Bd., München 1973, Abb. 37 - 39, S. 30 ff.