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Lot 1622 Dα

Bedeutende Amsterdamer Monstranz

Auktion 1096 - Übersicht Köln
17.11.2017, 18:00 - Ausgewählte Werke
Schätzpreis: 40.000 € - 50.000 €
Ergebnis: 39.680 € (inkl. Aufgeld)

Bedeutende Amsterdamer Monstranz

Silber, getrieben, gegossen und ziseliert; vergoldet. Achtpassiger, aufgewölbter Fuß mit großen Cherubköpfen; darunter, zwischen geflügelten Köpfen der Evangelistensymbole ovale Porträtmedaillons der vier Kirchenväter. Über einem kurzen Schaft mit birnförmigem Nodus und beweglichen Festons das große runde Expositorium im Strahlenkranz, flankiert von Cherubköpfen und zwei stehenden vollplastischen Engelsfiguren, die linke ein Flammenschwert, die rechte einen Palmzweig haltend. Über dem Schaugefäß, hinter einem Diadem mit folierten Diamantrosen, vier stehende Putti mit den Arma Christi unter einer große Bügelkrone. Den oberen Abschluss bildet eine durchbrochene Kugel, auf der ein Pelikan mit seinen Jungen sitzt, in seinem Rücken die Ansatz eines wohl ursprünglich vorhandenen, heute verlorenen Kreuzes. Wohl kleinere spätere Veränderungen Marken: BZ Amsterdam mit Jahresbuchstabe D für 1656, MZ Johannes Bogaert (1642 - 73, Citroen S. 134). H 74; B 38 cm. Eisenkern.
Amsterdam, Johannes Bogaert, 1656.

Von Antwerpen ausgehend, veränderte sich Mitte des 17. Jahrhunderts der Aufbau der niederländischen Monstranzen von einer architektonischen Gliederung mit zylindrischem Schaugefäß zu großen Figurenkompositionen um ein rundes Expositorium mit Strahlenkranz. (Gans/Duyvené de Wit, a. a. O. S. 23).
Zahllose kleine Löcher an der Schauseite unserer Monstranz zeugen von einem ehemals vorhandenen reichen Steinbesatz, der sich nicht erhalten hat.

Johannes Bogaert war einer der wenigen Amsterdamer Goldschmiede katholischer Konfession und spezialisierte sich offenbar früh auf katholisches Kirchensilber. Seine Arbeiten haben sich vor allem in kirchlichem Besitz erhalten; das Catharijneconvent in Utrecht verwahrt einen Satz großer Altarleuchter und eine Ewig-Licht-Ampel aus seiner Werkstatt, eine Monstranz befindet sich im Liemers Museum in Zevenaar.

Provenienz

Slg. Emil M. Huennebeck, Rheinland.

Literaturhinweise

Vgl. eine Monstranz Bogaerts mit ähnlichem Aufbau in der Katholischen Kirche in Hoorn, abgebildet bei Gans/Duyvené-de Wit, Dutch Silver, Amsterdam 1958, Nr. 41. Vgl. auch eine Monstranz des Amsterdamer Meisters Michiel Esselbeeck, abgebildet im Kat. Nederlands zilver 1580 - 1830, Den Haag 1979, Nr. 62.

Ausstellung

Ein rheinischer Silberschatz, Schmuck und Gerät aus Privatbesitz, Köln, Mai - Juli 1980, Nr. 375, Abb. S. 251.