Philippe de Champaigne, zugeschrieben - Porträt des Claude de Bullion - image-1

Lot 2064 Dα

Philippe de Champaigne, zugeschrieben - Porträt des Claude de Bullion

Auktion 1097 - Übersicht Köln
18.11.2017, 11:00 - Gemälde und Zeichnungen Alter Meister, Skulpturen
Schätzpreis: 20.000 € - 25.000 €

Philippe de Champaigne, zugeschrieben

Porträt des Claude de Bullion

Öl auf Holz. 33 x 23,5 cm.

Im Jahr 1628 wurde Philippe de Champaigne Hofmaler am französischen Königshof in Paris. In den Folgejahren führte er mehrere offizielle Aufträge für Ludwig XIII. und Kardinal Richelieu aus, zudem schuf er zahlreiche Porträts der Königsfamilie und ihrer Minister. 1633 wurde er vom König beauftragt, die Feier der Aufnahme des Herzogs von Longueville in den "Ordre du Saint-Esprit" am 14. Mai 1633 in einem repräsentativen Leinwandgemälde darzustellen; dieses 1634/1635 ausgeführte großformatige Gemälde (293 x 400 cm) befindet sich heute im Musée des Augustins in Toulouse. Auf diesem Gemälde ist auch der Kanzler des Ordens Claude de Bullion (1569-1640) wiedergegeben, der dieses Amt 1633-1636 innehatte. Zudem hat Philippe de Champaigne Claude de Bullion in einem weiteren Gemälde aus diesen Jahren porträtiert, das den Ordenskanzler in Dreiviertelfigur und in offizieller Robe mit dem sternförmigen Orden mit der Taube des Heiligen Geistes des "Ordre du Saint-Esprit" zeigt (Öl auf Leinwand, 148 x 124 cm, Privatbesitz USA).
Durch den Vergleich mit diesen zwei Gemälden ist auch der Porträtierte unseres fein und qualitätvoll ausgeführten Gemäldes eindeutig als Claude de Bullion zu identifizieren, als Kanzler des Ordens wiedergegeben dürfte es ebenfalls 1633-1636 entstanden sein. In einem Brief vom 15.8.1997 hat Jan Kelch, Direktor der Berliner Gemäldegalerie, aufgrund der Kenntnis einer Photographie eine Zuschreibung unseres Gemäldes ebenfalls an Philippe de Champaigne durchaus für möglich gehalten.

Provenienz

Deutscher Privatbesitz.

Literaturhinweise

Zu den zu vergleichenden Gemälden siehe Germaine Barnaud: Note sur un tableau de Philippe de Champaigne du musée de Grenoble. In: Revue du Louvre 24, 1974 (Nr. 3), S. 179-182, hier S. 180, Abb. 1-2. - Bernard Dorival: Philippe de Champaigne. La vie, l´oeuvre, et le catalogue raisonné de l´oeuvre, vol. II, Paris 1976, S. 101-102 u. 163, Nr. 179 u. 325 mit Abb.