Emil Nolde - Sonnenblumen - image-1

Lot 341a D

Emil Nolde - Sonnenblumen

Auktion 1099 - Übersicht Köln
01.12.2017, 18:00 - Moderne Kunst
Schätzpreis: 50.000 € - 70.000 €
Ergebnis: 50.418 € (inkl. Aufgeld)

Emil Nolde

Sonnenblumen
Um 1920/1925

Aquarell auf dünnem Japanpapier 27,7 x 21,9 cm Unter Glas gerahmt. Oben rechts mit Bleistift signiert 'Nolde'. - Das Papier schwach gebräunt. Das minimal unregelmäßige geschnittene Blatt mit einem winzigen Randeinriss links.

„Es war auf Alsen mitten im Sommer. Die Farben der Blumen zogen mich unwiderstehlich an, und fast plötzlich war ich beim Malen. Es entstanden meine ersten kleinen Gartenbilder. Die blühenden Farben der Blumen und die Reinheit dieser Farben, ich liebte sie. Ich liebte die Blumen in ihrem Schicksal: emporsprießend, blühend, leuchtend glühend, sich neigend, verwelkend, verworfen in der Grube endend.“ (Emil Nolde, Jahre der Kämpfe, Flensburg 1958, S. 95).
Die Blumen geben Emil Nolde den Mut, die leuchtenden Farben der Welt frei ins Bild zu bringen. Wenn der Künstler von dem spontanen, erfüllenden Erlebnis der blühenden Farben schreibt, sogleich jedoch die Topoi des Werdens und Vergehens bemüht, sie mit schwermütigem Ernst zum Sinnbild des menschlichen Schicksals macht, dann zeigt dies vor allem die metaphysischen und auch spirituellen Qualitäten, die er der Natur und den Blumen eingeschrieben sieht. Aus unterschiedlichen Gründen deutet sich für Nolde Mitte der 1920er Jahre der Abschied von Utenwarf an, von wo es ihn ab 1926 gemeinsam mit seiner Frau Ada nach Seebüll ziehen wird. Ein Abschied zwar, mit dem gleichsam auch in diesem Fall ein Neuanfang einhergeht.

Zertifikat

Mit einer Foto-Expertise von Manfred Reuther, Seebüll, vom 18. Juni 2014.

Provenienz

Privatbesitz Rheinland