Buddha Amitabha. Bronze mit vergoldeter und bemalter Lackfassung. Provinz Yunnan. Dali-Königreich, 12. Jh. - image-1

Lot 595 Dα

Buddha Amitabha. Bronze mit vergoldeter und bemalter Lackfassung. Provinz Yunnan. Dali-Königreich, 12. Jh.

Auktion 1101 - Übersicht Köln
09.12.2017, 11:00 - Kunst aus China, Tibet und Nepal I: Highlights
Schätzpreis: 100.000 € - 150.000 €
Ergebnis: 111.600 € (inkl. Aufgeld)

Buddha Amitabha. Bronze mit vergoldeter und bemalter Lackfassung. Provinz Yunnan. Dali-Königreich, 12. Jh.

Im Meditationssitz, die rechte Hand ist in karana mudra angehoben, die linke liegt in mudra auf dem Knie, der Kopf mit regelmäßigen Reihen von Buckellocken ist meditativ gesenkt. Holzsockel in der Art eines doppelten Lotos.
H 30 cm

Zwischen dem 7. und 13. Jahrhundert existierte im Gebiet der heutigen Provinz Yunnan das Königreich Dali. Dort gelang es dem Buddhismus erst im frühen 9. Jahrhundert sich endgültig gegen den indigenen, von Schamanen praktizierten Kult durchzusetzen. Es folgte ein religöser Aufschwung, nachdem im chinesischen Kernland der Buddhismus seine überragende Stellung bereits eingebüßt hatte.
Der Legende nach soll der Bodhisattva Avalokitshvara persönlich dem neuen Reich den Namen verliehen haben. Die hohe Verehrung, die dem Bodhisattva Guanyin im Dali-Königreich zuteil wurde, spiegelt sich denn auch in den zahlreichen stilistisch und ikonographisch homogenen Skulpturen in vergoldeter Bronze, den Acuoye-Guanyin, wieder.
Seltener hingegen sind Figuren des Buddha im Meditationssitz. Diese sind meist aufgrund ihrer Handhaltungen (mudra) namentlich zu identifizieren. Der hier zur Versteigerung kommende Buddha hält die rechte Hand in einer Abwandlung der dharmachacra mudra bzw. vitarka mudra, auch karana mudra genannt, und lässt sich als der predigende Buddha identifizieren (siehe: Der Goldschatz der drei Pagoden, Ausstellungskatalog, Museum Rietberg Zürich, 1991, S. 161-162). Er ist Beleg einer ikonographischen Vielfalt, die sich u. a. in der Gruppe der Fünf Buddha des esoterischen Wissens (wuzhi rulai) zeigt, von denen im Dali Königreich Buddha Vairocana der häufigste ist.

Stilistisches Merkmal dieser Buddha-Figuren ist der relativ große Kopf im Verhältnis zu den sanft abfallenden Schultern und die voluminöse Haartracht bestehend aus kleinen Locken, die um den ebenfalls großen und breiten ushnisha angeordnet sind. Die Augen hingegen, in Meditation gesenkt, bestehen aus schmalen, in die Länge gezogenen Schlitzen. Die strengen aber dennoch anmutigen Gesichtszüge sind ein wichtiges Merkmal dieser seltenen Buddha-Figuren aus Yunnan.

十二世紀 雲南大理國 銅鎏金阿彌陀佛坐像
來源:德國北威​州私人收藏,二十世紀二十年代購於中國
可比:克利夫蘭藝術博物館:錄入The Handbook of the Cleveland Museum of Art, 克利夫蘭 1978年,頁225; 上海博物館:錄入孫迪著,中國流失海外佛教造像總合圖目,卷7,北京2005年,頁1375; 威廉斯敦的藝術博物館:錄入 李雪曼(Sherman E. Lee)及何惠鑒(Wai-Kam Ho)著, Chinese Art under the Mongols. The Yuan Dynasty (1279-1368), 克利夫蘭 1998年,編號13

Provenienz

Privatsammlung, Nordrhein-Westfalen, laut Angabe des Einlieferers von einem Familienmitglied in China in den 1920er-Jahren erworben

Literaturhinweise

Vergleiche folgende sitzende Bronze-Buddha aus dem Königreich Dali: Buddha Amitabha, Cleveland Museum of Art, abgebildet in: The Handbook of the Cleveland Museum of Art, Cleveland 1978, S. 225; Buddha, Shanghai Museum, mit Inschrift und Datierung auf das Jahr 1163, abgebildet in: Sun Di (Hrsg.), Zhongguo liushi haiwai fojiao zaoxiang zonghe tumu (A compendium of Chinese Buddhist sculpture in overseas collections), Bd. 7 Beijing 2005, S. 1375; und den Vairocana Buddha im Williams College Museum, abgebildet in: Sherman E. Lee and Wai-Kam Ho, Chinese Art under the Mongols. The Yuan Dynasty (1279-1368), Cleveland Museum of Art, 1998, Kat.-Nr. 13