Teller Potentilla Tormentilla. Sibth. aus dem Flora Danica-Tafelservice - image-1
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Lot 517 Dα

Teller Potentilla Tormentilla. Sibth. aus dem Flora Danica-Tafelservice

Auktion 1107 - Übersicht Köln
15.05.2018, 11:00 - Kunstgewerbe
Schätzpreis: 1.500 € - 2.000 €

Teller Potentilla Tormentilla. Sibth. aus dem Flora Danica-Tafelservice

Porzellan, Emaildekor, Vergoldung. Sog. Perlmodell mit gezacktem und gold anstaffiertem Rand. Im Spiegel große Darstellung des Blutwurz, an den Kettgliedern der Fahne einzeln anhängende Blätter und Blüten. Die Pflanze unterseitig in kursiver schwarzer Schrift bezeichnet. Blaumarke drei Wellenlinien, Ritzzeichen des Bossierers (unleserlich). Zwei gelblich verfüllte Randchips auf der Unterseite und ein weiterer auf der Oberseite. D 25,1 cm.
Königliche Porzellanmanufaktur Kopenhagen, wohl nach der zweiten Bestellung, um 1870.

Das Service, aus dem dieser Teller stammt, war ein Geschenk des Kronprinzen Friedrich (ab 1808 König Friedrich VI.) an Zarin Katharina II und beschäftigte die Manufaktur über 12 Jahre. Zu Anfang für 80 Gedecke geplant, waren 1794 bereits 1335 Teile fertig gebrannt und bemalt. Katharina verstarb 1796, deswegen wurde das Service nicht ausgeliefert und befindet sich heute noch zu großen Teilen in der Sammlung Schloss Rosenborg.
Da Katharina eine humanistisch gebildete Frau war, die mit Diderot und Voltaire korrespondierte, bestand am dänischen Hof die Überlegung, wie ein solches Service zu dekorieren wäre. Der Botaniker und Manufakturdirektor Theodor Holmskjold war mit Sicherheit erheblich beteiligt an der Entscheidung, die Teller, Schüsseln und Platten mit Pflanzen der heimischen Flora zu schmücken. Dabei bediente man sich eines berühmten botanischen Werks, nämlich der "Flora Danica" von Georg Christian von Oeder, die von 1761 bis 1883 in 17 Bänden und drei Ausgaben auf Dänisch, Deutsch und Latein publiziert wurde.
1863 wurde das Service als Geschenk zur Hochzeit von Prinzessin Alexandra, Tochter von König Christian IX, mit dem Prince of Wales und späteren König Edward VII wieder produziert. Erst danach nahm die Manufaktur das Modell in den Katalog auf.

Provenienz

Seit 1974 in der Sammlung Prof. Dr. Gisela Zick.