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Lot 770 Dα

Frühes Koppchen mit Palastnummer

Auktion 1117 - Übersicht Köln
16.11.2018, 10:30 - Kunstgewerbe
Schätzpreis: 2.500 € - 3.000 €
Ergebnis: 2.232 € (inkl. Aufgeld)

Frühes Koppchen mit Palastnummer

Porzellan, Emaildekor in Eisenrot, Emailblau und Seegrün, mit schwarzen Konturen, brauner Randsteifen, Goldakzente. Dünn ausgezogene Kugelsegmentform mit ausgezogenem Lippenrand, zugehörige UT. Fein bemalt mit dem Motiv "Drei Freunde im Winter" (Pinus, Bambus und Prunus). Im Fond des Koppchens eine kleine Prunusblüte. Blaue Emailmarke Schwerter, graviert N=243 w., Koppchen mit Dreherzeichen für Johann Martin Kittel jun.
Meißen, 1729 - 31.

Die Geschichte dieses sehr fein bemalten Koppchens ist außerordentlich interessant. Ganz offensichtlich zählt dieses kleine Porzellanstück zu den Objekten, die auf die Nachfrage des französischen Kaufmanns Lemaire ohne Schwertermarke produziert wurden, um so als japanisches Porzellan in Paris angeboten zu werden. Nach dem Ende der Affaire, als im April 1731 das Haus des Grafen Hoym beschlagnahmt wurde, fanden sich allerdings keine Geschirre mit diesem Dekor. Dennoch muss August II. wieder in den Besitz dieses Ensembles gekommen sein, denn das Objekt wurde nachträglich mit der Emailmarke versehen und der geschliffenen Nummer als Palastinventar gekennzeichnet.

Provenienz

Norddeutsche Sammlung, verst. Lempertz Auktion 1086 am 20. Mai 2017, Lot 479.

Literaturhinweise

Zum Motiv s. Weber, Meißener Porzellane mit Dekoren nach ostasiatischen Vorbildern, Bd. II, München 2013, S. 237 ff.
S.a. den Blaauwen, Meissen Porcelain in the Rijksmuseum, Amsterdam 2000, Nr. 169.