Nuestra Señora del Pilar
Silber; vergoldet. Auf achtseitigem, eingezogenem Sockel zylindrischer Säulenfuß, allseitig dekoriert mit feinem Blattwerk in Siberfiligran. Darüber die vollplastische Halbfigur der gekrönten Muttergottes in der typischen Ikonographie des Gnadenbildes von Saragossa; auf ihrem linken Arm den mit einem Vogel spielenden Christusknaben haltend. Der ausgestellte Mantel Mariens mit aufwändigem Filigran, besetzt mit Granaten und Perlen; am Saum fünf aufgesetzte Blüten aus facettierten Amethysten und fein emaillierten Blütenblättern. Marken: Zweifache Stadtmarke Saragossa, Ende 17./Anfang 18. Jahrhundert (Fernández Nr. 1547). H 32 cm, Gewicht 503 g.
Saragossa, um 1700.
Die Skulptur zitiert das Gnadenbild der Schutzheiligen Spaniens "Unsere Liebe Frau auf dem Pfeiler" (Nuestra Señora del Pilar oder Virgen del Pilar) in der Basílica del Pilar, der größten Barockkirche des Landes. Um das Jahr 40 n. Chr. erschien hier nach der Überlieferung dem Apostel Jakobus die auf einer Säule stehende Gottesmutter und trug ihm auf, an dieser Stelle eine Kirche zu bauen. Die Marienfigur wird über das Kirchenjahr in unterschiedliche kostbare Gewänder gehüllt und zum Patronatsfest am 12. Oktober von den Gläubigen mit Blumen beschenkt.
Literaturhinweise
Vgl. eine Ausführung im Palaco Real in Madrid, abgebildet bei Martin, Catalogo de la Plata del Patrimonio Nacional, Madrid 1987, Nr. 53.