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Lot 1143 Dα

Münchener Kommode

Auktion 1117 - Übersicht Köln
16.11.2018, 16:30 - Ausgewählte Objekte
Schätzpreis: 6.000 € - 8.000 €
Ergebnis: 14.880 € (inkl. Aufgeld)

Münchener Kommode

Faux marbre-Fassung in Porphyr-Farbton und in der Imitation eines grauen Marmors auf Weichholz, Vergoldung über Kreidegrund, Stukkierung, geschnitzte Partien. Dreischübig, auf àjour beschnitzter Zarge und geschweiften profilierten Vierkantbeinen. Vordere schräge Ecken, ebenso wie die hinteren betont durch Pilaster. Dekoriert durch vergoldete Profilierungen, Rocaillen, Blatt- und Blütenranken. Die Griffe in plastischen Blattformen aus den Ornamenten entwickelt. Einige Retuschen und Reparaturen. H 82, B121,5, T 57 cm.
François de Cuvilliés, zugeschrieben, um 1750.

François de Cuvilliés, (1695 - 1768), ausgebildet in den frühen 1720er Jahren in Paris, wurde ab 1725 Hofbaumeister in München und brachte die Rocaille als Ornament nach München und Bayern. Mit großen Projekten vom bayerischen Hof betraut, entwickelte sich seine Position trotzdem enttäuschend, denn immer wieder wurden andere Baumeister vorgezogen behandelt und befördert. Dies lag zum einen an seinen mangelnden Deutschkenntnissen, zum anderen aber auch daran, dass er die erforderliche Präsenz im Hofbauamt nicht aufbrachte und sich lieber seinem zeichnerischen Entwurfswerk widmete. Er war dennoch maßgeblich beteiligt an den Entwürfen für die Schlösser Augustusburg und Falkenlust in Brühl, an der Amalienburg im Nymphenburger Schlosspark und der Einrichtung der reichen Zimmer in der Residenz München.
Für letztere gibt es eine Reihe Kommoden, die zwar sehr viel aufwändiger ausgestattet sind, aber dem Aufbau der angebotenen Kommode sehr ähnlich sind. Die schwungvolle tänzerische Architektur ist auch bei den in München aufgestellten Möbeln zu finden. Dasselbe gilt für die Platzierung und Ausführung der Rocaille, das Ornament, das charakeristisch für viele Entwürfe Cuvilliés´ ist.

Literaturhinweise

Vgl. den Möbeltypus bei Hojer, Ottomeyer (Hrsg.), Die Möbel der Residenz München, Band II, München 1996, S. 204ff.