Lothringen um1320/1330
Hl. Katharina
Kalkstein, vollrund bearbeitet Geringfügige Reste einer älteren und wohl originalen farbigen Fassung. Auf Vorder- und leichte Unteransicht gestaltete Skulptur der in maßvollem Kontrapost mit vorgesetztem linkem Fuß stehenden und leicht zur Seite gewandten Heiligen, die als kennzeichnendes Attribut ein Rad auf ihrer rechten Hand hält; in der verlorenen linken Hand dürfte sie als Märtyrerin einen Palmzweig gehalten haben. Die meisterliche Ausführung der sehr qualitätvollen Skulptur zeigt sich zum einen in der Beobachtung des Faltenwurfs von Schleier, gegürtetem Kleid und um den Körper drapiertem Umhang, zum anderen in der detaillierten und subtilen Ausführung von Physiognomie und Haaren sowie der Blumenkrone und dem Rad. Die Gestaltung der Skulptur verweist auf den lothringischen Kunstraum in der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts.
Ehemals eingedübelte linke Hand und Spitze des linken Fußes verloren. Verluste an Krone, Rad und Fingern der rechten Hand sowie an der rechten und vorderen linken Seite der Plinthe. Weitere geringfügige Bestoßungen. Höhe 66 cm.
Provenienz
1961 erworben bei der Galerie Hofstätter, Wien. - Seither österreichische Privatsammlung.
Literaturhinweise
Zu vergleichbaren lothringischen Skulpturen dieser Zeit siehe Ausst.-Kat.: Lothringische Skulptur des 14. Jahrhunderts, hg. v. Ralph Melcher, Saarbrücken/Petersberg 2006 (Ausstellung des Saarlandmuseums Saarbrücken).