Oskar Kokoschka
Blumenstillleben
1963
Aquarell auf Zeichenpapier 58 x 41,8 cm Unter Glas gerahmt. Unten rechts mit Bleistift signiert und datiert 'OKokoschka 1963'. - Insgesamt schwach gebräunt, fest auf Unterlagekarton aufgelegt.
Das Spätwerk Oskar Kokoschkas ist geprägt von der spontanen, unmittelbaren Technik der Aquarellmalerei. Die zarten, frischen Farben der Naturvorbilder, die er in seinem Garten am Genfer See findet, fängt er in Blumenstillleben und Landschaftsansichten ein.
Auch das vorliegende Blumenstillleben ist von ungekünstelter Unmittelbarkeit und großem koloristischen Reichtum. Wir sehen kein aufwendiges Bouquet, sondern die lebendige Unordnung schlichter Gartenblumen, die in einer nur schemenhaft erkennbaren Glasvase zusammengestellt wurden. In leichten, sicheren Pinselstrichen erfasst der Maler die unterschiedliche Haptik der Pflanzen: die samtigen violetten Blütenblätter einer Waldrebe oben links, die feste gelbe Blüte des Mädchenauges mittig vorne, deren gezackte Blütenblätter von dunklen Umrisslinien eingefasst werden, oder den holzigen Zweig rechts, von dem schmale grüne Blätter und weiche magentafarbene Blüten herabhängen.
Zertifikat
Wir danken Alfred Weidinger, Leipzig, für freundliche Informationen. Das Aquarell wird in den dritten Band des in Vorbereitung befindlichen Werkverzeichnisses der Zeichnungen und Aquarelle Oskar Kokoschkas aufgenommen.
Provenienz
Im Kinsky, Wien, 84. Auktion Klassische Moderne, 10. Mai 2011, Lot 75; Privatsammlung Norddeutschland