Sogenannter "Campanino"-Stuhl - image-1

Lot 196 Dα

Sogenannter "Campanino"-Stuhl

Auktion 1127 - Übersicht Berlin
06.04.2019, 11:00 - Preußen Auktion
Schätzpreis: 4.000 € - 6.000 €

Sogenannter "Campanino"-Stuhl

Kirsche massiv, Korbgeflecht. Zargenrahmenkonstruktion mit trapezförmiger Sitzfläche auf zwei vorderen gedrechselten und zwei hinteren gebogenen Beinen, zur Lehne hochgezogen. Gerundeter und leicht anatomisch konkaver Lehnenabschluss. Zwischen den Beinen seitlich zwei Streben, vorne und hinten je eine Strebe, die vordere gedrechselt. Das Geflecht restauriert. H 83,7, B 40,5, Sitztiefe 36 cm.
Italien oder Deutschland, um 1825 - 30.

Der Entwurf geht zurück auf einen Satz von zwölf italienischen Stühlen, die vom König selbst oder von Schinkel in Italien erworben und im Empfangszimmer von Schloss Charlottenhof aufgestellt wurden. Die italienischen Originale am preußischen Hof waren aus Erle, in Palisanderoptik gefasst, mit Binsengeflecht. Die Maße sind nahezu identisch. Es gibt eine kleine Abweichung in der Gestaltung des oberen Lehnenbretts, das bei den italienischen Stühlen trapezförmig kantig über die vertikalen Lehnenstreben ragt.
Ähnliche (italienische?) Stühle befanden sich um 1829 auch im Musselin-Kabinett der Prinzessin Augusta, in der Wohnung des Prinzen Wilhelm.

Provenienz

Der Überlieferung zufolge aus dem Besitz des Landgrafen von Hessen.

Literaturhinweise

Vgl. Kat. K.F. Schinkel Möbel und Interieur, München-Berlin o.J., Nr. 28, Abb. 1.