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Lot 220 Dα

Königliche Vase mit Gemäldekopie

Auktion 1127 - Übersicht Berlin
06.04.2019, 11:00 - Preußen Auktion
Schätzpreis: 35.000 € - 45.000 €

Königliche Vase mit Gemäldekopie

Porzellan, Biscuitporzellan, Fond in dunklem Purpur, polychromer Aufglasurdekor, radierte und grün ombrierte Vergoldung, matt und glänzend. Modell Französische Vase No 4, zweiteilig gebrannt und verschraubt. Auf der Schauseite eine barocke Kostümszene mit einem Herrn und einem Trommel schlagenden Jungen vor einer Brüstung in einem goldradierten Rahmen. Umlaufender Rapportdekor von Palmetten und Ranken auf dunkelrotem Fond. Um den Hals ein umlaufendes Draperiemotiv. Blaumarke Zepter, rote Reichsapfelmarke, unter dem Korpus geritzt III. H 68 cm.
Berlin, KPM, 1833 - 40, der Entwurf des Dekors von Johann Heinrich Strack, 1833.

Das Objekt verdient besonderes Interesse, weil es in vielerlei Hinsicht ungewöhnlich ist. Die Bemalung wurde von Strack für eine Münchner Vase entworfen, ausgeführt aber wurde sie auf dieser großen französischen Vase. Wir kennen kein weiteres Exemplar dieses Typs. Ganz offensichtlich stammt sie aus einer königlichen Order. Aber die archivalischen Akten helfen uns auch bei der Identifizierung des Beschenkten nicht weiter. Diese Informationen gingen im Verlauf der Geschichte verloren.

Bei der Szene könnte es sich um das 1834 in der Berliner-Akademieausstellung unter Nr. 476 verzeichneten Gemälde handeln, "Der lehrende Großvater, Eigene Erfindung, Oelbild", von Heinrich Loewenstein, der zwischen 1830 und 1840 auf jeder Akademie-Ausstellung vertreten war.

Ein weiteres, lange verschollenes Gemälde des Malers, das als Kriegsverlust der preußischen Schlösser galt und von Gerd Bartoschek nach dem Elbhochwasser im Depot der Dresdener Galerie entdeckt und zurückgeführt wurde, zeigt einen Großvater in ähnlicher Tracht. Es ist betitelt "Ein Feldhauptmann mit seinem Sohn" und hängt jetzt als Erwerbung Friedrich Wilhelms III. in seiner Wohnung im Schloss Charlottenburg.

Wir danken Herrn Dr. Burkhardt Göres für die hilfreiche Information zu diesem Lot.

Provenienz

Seit 1959 in Familienbesitz.

Literaturhinweise

Der identische Dekorentwurf für eine nicht bekannte Münchner Vase Sorte No 3, signiert und datiert von Strack, bei Baer/Baer, ....auf allerhöchsten Befehl..., Berlin 1983, Nr. 22 (KPM-Archiv, Schloss Charlottenburg, Mappe 146, Nr. 59).
Zu den Akademieausstellungen s. Börsch-Supan, Die Kataloge der Akademie-Ausstellungen 1786 - 1850, Berlin 1971.